Ex-Box-Weltmeister Felix Sturm exklusivWas ich aus meinen Fehlern gelernt habe!

Felix Sturm
Felix Sturm blickt positiv in die Zukunft
Eibner-Pressefoto

So offen hört man IHN selten...
In den vergangenen Jahren ist es still geworden um Felix Sturm (46) – zumindest sportlich! Im Februar 2025 feierte er sein Comeback. Jetzt will er wieder richtig durchstarten und vor allem durch den Sport zurück ins Rampenlicht. Mit RTL.de spricht er übers Boxen, seine Kinder und Fehler.

Ex-Box-Weltmeister Felix Sturm: Das habe ich aus meinen Fehlern gelernt

In beigem Polo, blauer Hose und beigefarbenen Schuhen begrüßt Sturm RTL.de zum Interview in seinem Kölner Fitnessstudio. Er wirkt entspannt und gut gelaunt. In den Medien hat er sich eigentlich rar gemacht. „Mein letzter Kampf war im Februar (Sieg in der dritten Runde gegen Benjamin Blindert, d.Red.) Danach habe ich mich bewusst ein bisschen zurückgezogen, denn die Vorbereitung ist immer sehr stressig, man hat nicht so viel Zeit für die Familie.” Und die will er jetzt noch mehr genießen.

RTL-Reporter im Gespräch mit Felix Sturm
RTL-Reporter Thomas Lipke (l.) traf Felix Sturm zum Gespräch in seinem Kölner Fitnessstudio
Privat

Sturm offen: „Ich werde im Januar 47. Ich könnte sicher noch drei bis fünf Jahre boxen, auch um eine Weltmeisterschaft. Allzu viele Kämpfe werden es aber nicht mehr, denn irgendwann muss man auch mal einen Schlussstrich ziehen. Ich hatte eine tolle Karriere und es war eine super Zeit. Mit Blick aufs Sportliche ist alles so gelaufen, wie ich es mir vorgestellt habe.” Abseits der sportlichen Laufbahn wird er 2020 wegen Steuerhinterziehung verurteilt, er muss ins Gefängnis. Eine Zeit, über die er nicht mehr sprechen will. Vielmehr will er es seither besser machen.

„Was passiert ist, ist passiert. Ich habe aus meinen Fehlern gelernt und habe mich weiterentwickelt. Das ist wichtig”, erklärt er. Dazu gehört zum Beispiel, dass er Menschen nicht mehr so schnell vertraut. „Ich bin sehr vorsichtig geworden und eher distanziert zu Menschen. Es gibt wahrscheinlich nur noch eine Handvoll Menschen in meinem Leben neben meiner Familie. Man muss im Umgang mit Menschen sehr vorsichtig sein.” Ein Aspekt, den er auch seinen Kindern mit auf den Weg gibt. Sohn Mahir (16) und seine Tochter Nahla (10) sind sein ganzer Stolz. Das spürt man, wenn er über sie spricht.

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„Meine Kinder sind fair, anständig und teilen gerne. Sie hören auf Ältere. Sie sollen vor allem Anstand und Charakter haben, und den haben beide jetzt schon. Was ich ihnen aber vor allem immer sage ist, dass sie niemals aufgeben sollen im Leben”, erklärt er.

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Felix Sturm plant neues Box-Spektakel

Denn Aufgeben war auch für ihn nie eine Option! Spätestens seit seinem Comeback im Februar hat er wieder Bock aufs Boxen, auch wenn er zwar nicht mehr ewig im Ring stehen will – noch hat er Bock. Er verrät: „Wir sind gerade in der konkreten Planung eines Events, um ein bisschen aus dem Rahmen zu fallen. Kämpfe sind gut, aber ich glaube, es braucht mehr, um das Publikum wieder anzuziehen. Grundsätzlich kämpfe ich sehr gerne, aber wie schon gesagt: Allzu viele Kämpfe werden es nicht mehr.”

Ob sein Sohn in Papas Fußstapfen tritt? „Er könnte, ja. Aber wofür? Wenn man einen Vater hat, der sehr erfolgreich ist in dem Sport, ist das eher eine Belastung. Da gibt es andere Beispiele, die unter dem Druck zusammengebrochen sind. Das möchte ich bei ihm vermeiden. Er soll sein Leben genießen. Wenn das aber sein Traum ist, dann werde ich ihm den Traum nicht nehmen.“