Schwangerer Para-Star droht zu erblinden
Wird Elena Semechin ihr Kind nie sehen können?
Drama um unsere Gold-Heldin!
Para-Star Elena Semechin wird Mutter. Es ist ein absolutes Wunschind. Doch eine Sache trübt die Vorfreude ein wenig: Die 31-Jährige befürchtet, ihre letzte verbleibende Sehkraft (2%) zu verlieren - und ihr Kind niemals sehen zu können.
Elena Semechin über ihre Sehkraft: „Die zwei Prozent sind alles, was ich habe”
Elena Semechin zu RTL: „Ich hoffe natürlich sehr, dass mir die zwei Prozent Sehkraft noch so lange wie möglich bleiben. Mein großer Wunsch ist es, dass ich auch mit den zwei Prozent, die für mich die Welt sind, mein Kind sehen kann.” Darüber mache sie sich sehr viele Gedanken, verrät die 31-Jährige, die am Samstag zu Para Sportlerin 2024 gekrönt wurde, weiter. „Ja, ich mache mir Sorgen.”
Ihre Sehkraft ist für die Schwimmerin ohnehin ein „sehr emotionales Thema”, welches durch ihr Babyglück nun nochmal verstärkt wurde. „Die zwei Prozent sind alles, was ich habe. Und das zu verlieren, ist schwer vorstellbar. Aber ich weiß, dass das eintreten könnte. Und darauf muss ich mich auch vorbereiten.” Die Augenerkrankung Morbus Stargardt sorgt dafür, dass sie seit ihrem siebten lebensjahr immer mehr an Sehkraft verliert.

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Bereits Anfang Januar hatte Semechin auf Instagram mitgeteilt, dass sie um ihre verbleibende Sehkraft bange. Damals habe sie einen „kleinen Schub” gemerkt, der zu einer Schwächung ihres Sehvermögens führte. Ein Eindruck, der sich nach einigen Voruntersuchungen bestätigte. „Zwei Prozent sind sehr, sehr wenig. Und deswegen ist auch jeder Schub so drastisch für mich, weil das für mich mich eine krasse Veränderung ist. Und die nehme ich auch sehr bewusst wahr.”
Was sie in dieser Zeit besonders belastet? Die Ungewissheit. Keiner kann genau sagen, wie lange es noch dauern wird, bis auch das letzte verbliebene Licht erlischt. Erst vor wenigen Tagen habe sie sich in einer Spezialklinik in Tübingen nochmal checken lassen, erklärt Semechin RTL. „Ich warte noch auf die Ergebnisse.”
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Paralympics-Star Elena Semechin erwartet ihr erstes Kind
Eine Erblindung wäre der nächste Schicksalsschlag für unsere Paralymics-Heldin, die in ihrem Leben schon so viele gesundheitliche Schicksalsschläge meistern konnte. Im November 2021 und damit nur drei Monate nach ihrem Paralympics-Sieg von Tokio war bei Semechin ein Hirntumor diagnostiziert worden. Unterkriegen ließ sie sich davon nicht. Trotz der folgenden Chemotherapien trainierte sie weiter und kehrte an die Weltspitze zurück. Und wie! Bei den Paralympischen Spielen 2024 in Paris holte sie erneut Gold und durfte bei der Abschlussfeier die deutsche Fahne tragen.

Nach der Erfüllung ihres sportlichen Traums ging mit der Schwangerschaft nun auch ein persönlicher in Erfüllung. „Es ist ein absolutes Wunschkind.” Dafür nehme sie alle Nebenwirkungen, die eine Schwangerschaft so mit sich bringe, gerne in Kauf – auch wenn es in den vergangenen Monaten nicht immer einfach war. „Ich muss gestehen, ich habe es unterschätzt. Ich habe so ziemlich alle Symptome mitgenommen: Übelkeit, Müdigkeit und extreme Geruchsempfindlichkeit. Aber ich bin jetzt froh, dass die erste kritische Phase vorbei ist und auf den Ultraschallbildern alles gut aussieht und heil ist.”
Ende September, genau zur Para Schwimm-WM, soll es schließlich so weit sein. Ob sie dann einen Jungen oder ein Mädchen in den Armen halten wird? Das will Semechin auf jeden Fall schon vorher wissen. „Ich bin ein sehr neugieriger und ungeduldiger Mensch. Ich möchte das sofort wissen. Bei der letzten Untersuchung konnte man das noch nicht zu 100 % erkennen, aber bei der nächsten. Dann haben wir Gewissheit.” Hoffentlich halten ihre zwei Prozent Sehkraft so lange durch!