Paralympics-Heldin Elena Semechin mit besonderer Botschaft

Der Krebs hat ihr eine Sache bewusst gemacht

von Jannika Schultz und Phillip Oldenburg

Sie ist maximal erfolgreich - als Sportlerin und Kämpferin!
Im Oktober 2021 wird das Leben von Elena Semechin erschüttert. Bei der damals 27-Jährigen wird ein bösartiger Hirntumor diagnostiziert. Es ist der Beginn eines eindrucksvollen Kampfes gegen die tödliche Krankheit, bei der der zweimaligen Paralympics-Goldmedaillengewinnerin vor allem eine Sache bewusst wird!

Glück und Unheil liegen manchmal nahe beieinander

„Ich schätze jeden Tag und ich schätze einfach all das, was mir gegeben wird”, verrät Elena Semechin RTL am Rande eines Paneltalk zum Thema Hirntumor. „Durch den Krebs und die ganzen Nachbehandlungen ist mir bewusst geworden, dass es nicht darum geht, Dinge später zu machen. Es geht darum, die Dinge hier und jetzt zu machen.” Es sind Worte, die unter die Haut gehen. Denn die 30-Jährige weiß ganz genau, wie nahe Glück und Unheil manchmal beieinander liegen.

Rückblick: Bei den Paralympischen Spielen Tokio 2021 gewinnt die Schwimmerin mit Sehbehinderung Gold über die 100 Meter Brust. Es ist ihr größter sportlicher Erfolg. Und auch privat schwebt sie damals auf Wolke sieben. Kurz vor den Spielen hält ihre große Stütze und heutiger Ehemann Phillip um ihre Hand an. Doch dann der Schock. Kurz nach den Spielen wird bei Semechin ein bösartiger Hirntumor diagnostiziert.

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Elena Semechin heiratet zwei Tage vor Krebs-OP

Aufgeben ist für sie jedoch keine Option. Im Gegenteil. Semechin will nicht, dass die tödliche Krankheit ihr Leben bestimmt. Zwei Tage vor der OP heiratet sie ihre große Liebe. „Es war mir wichtig, selber das Jawort zu sagen”, erklärt die Schwimmerin, die Angst hatte, nach der OP nicht mehr sie selbst zu sein.

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Elena Semechin holt sich bei den Paralympics Gold mit einem neuen Weltrekord.
Elene Semechin gewinnt bei den Paralympics in Paris die Goldmedaille.
Jens Büttner/dpa

Doch die Operation verläuft erfolgreich. Und Semechin nimmt nur eine Woche nach dem Eingriff sogar schon wieder das Training auf. „Damit habe ich meinem Körper und meinem Geist quasi gezeigt: ‘Okay, du machst noch die Dinge, die du früher gemacht hast’.” Auch während der folgenden Chemotherapie versuchte sie, weiter zu trainieren und nimmt sogar an einer WM teil. „Für mich war wichtig, dass ich meinen Alltag als Profisportlerin weiterleben kann”. Das habe ihr die nötige Energie gegeben, um den Kampf gegen den Krebs aufzunehmen. Mit dem Gewinn der Goldmedaille bei den Paralympics 2024 krönt sie ihren Weg zurück an die Weltspitze!

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„Seid dankbar dafür, was ihr jetzt habt”

Fürs Erste hat sie den Krebs besiegt. Semechin ist sich aber bewusst, dass der Hirntumor irgendwann zurückkommen wird. Auch deshalb lautet ihre Botschaft an alle: „Genießt jetzt die Zeit und seid dankbar dafür, was ihr jetzt habt.” (pol)