Die Crew war nicht an Bord

Vollsperrung auf der Weser! Schiff ohne Kapitän stellt sich quer

Auf eine zusätzliche Sicherung mit Tampen hat die Crew offenbar verzichtet.
Auf eine zusätzliche Sicherung durch Tampen hat die Crew offenbar verzichtet.
Wasserschutzpolizeistation Nienburg

Plötzlich war die Wasserstraße nicht mehr passierbar!
Am Dienstag (24. September) passiert das Unglück auf der Weser im niedersächsischen Hoya. Gegen 14.30 Uhr löst sich ein 80 Meter langes niederländisches Binnenmotorschiff, beladen mit Kies, von seiner Liegestelle und stellt sich quer. Von der Crew keine Spur.

80 Meter langes Schiff quer auf der Weser

„Das war natürlich schon ein extremer Schreck für die Bootsbesatzung“, erzählt Harald Bormann von der Wasserschutzpolizei Nienburg im Gespräch mit RTL. Doch wie ist es zu diesem ungewöhnlichen Unfall gekommen? Gegen Mittag verlassen der 35-jährige Kapitän und sein 30-jähriger Matrose das Schiff. Es ist gesichert, allerdings nur durch die an Bord befindlichen Stelzen. Eine zusätzliche Sicherung durch Tampen fehlt. Bormann kann nur mutmaßen, vielleicht weil im „Vorhinein nicht genug Tampen vorhanden waren.“ Und jetzt nimmt das Unglück seinen Lauf. Ein Bedienungsfehler sorgte dafür, dass die hintere Stelze nachgibt. Das Schiff dreht sich aufgrund der Strömung quer zur Weser. Kein Durchkommen mehr, für niemanden, Vollsperrung!

Im Video: Absichtlich kollidiert? Schiffe der Küstenwache rammen sich - gleich dreimal!

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Verletzt wurde zum Glück niemand

Der Baustellenleiter sieht, was dort auf der Weser passiert und alarmiert den Kapitän und die Wasserschutzpolizei sofort. „Als wir vor Ort waren, die Crew war ja bereits wieder an Bord und das Fahrzeug ist aus eigener Kraft wieder an die Liegestelle verlegt worden“, beschreibt Bormann. Verletzt wurde niemand und auch das Schiff hat von seinem unfreiwilligen Alleingang keine Schäden davongetragen. Welche Strafe dem Kapitän droht, ist noch unklar - das Verfahren läuft. (agi)