Vermisster Sechsjähriger aus BremervördeWird der Fall Arian bald zum Cold Case?

Wie geht es weiter im Rätsel um den verschwundenen Arian?
Dieser Vermisstenfall hat ganz Deutschland aufgewühlt. Noch versucht die Polizei, sein Verschwinden aufzuklären, – doch es kommen immer weniger Hinweise.
Seit Ende Mai keine Suchaktionen mehr
Arian ist Autist: Er reagiert nicht auf Ansprachen und kann auch nicht um Hilfe bitten. Das erschwerte die Suche nach dem Sechsjährigen. Die Behörden versuchten, ihre Suchaktionen an den Vermissten anzupassen: Mit bunten Luftballons, Kinderliedern, Scheinwerfern und sogar Feuerwerk sollte Arian angelockt werden. Leider vergeblich: Am 23. Mai fand die letzte Suchaktion statt – einen Monat nach dem Verschwinden des Jungen. Auf RTL-Anfrage verrät die Polizei nun, dass zuletzt immer weniger Hinweise eingehen, denen die fünfköpfige Ermittlungsgruppe jedoch weiterhin nachgeht. So habe man sich auch mit zwei Theorien zur Ursache des Verschwindens auseinandergesetzt, die in den vergangenen Wochen im Internet kursierten.
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Hat das Sandmännchen mit Arians Verschwinden zu tun?
Kurz vor seinem Verschwinden lief auf dem Sender Kika eine Folge „Unser Sandmännchen”, in welcher ein Cowboy auf einem Motorboot zu sehen ist. Die Vermutung einiger Social-Media-Nutzer: Arian könnte ähnliche Boote im Hafen von Bremervörde gesucht haben. Die Polizeiinspektion Rotenburg teilt RTL auf Anfrage mit, dass dieser Hinweis gleich zu Beginn der Suchaktion an die Einsatzkräfte weitergegeben wurde: „Ob der Inhalt der Sendung, die Arian kurz vor seinem Verschwinden angeschaut hat, auch Einfluss auf sein Verhalten gehabt hat, lässt sich nur mutmaßen.” Andere Menschen spekulierten, dass Arian Wölfen zu Opfern gefallen sei – schließlich habe es in den vergangenen Monaten vermehrt Sichtungen der Raubtiere gegeben. Dieser Theorie erteilen die Beamten eine klare Absage: „Über einen möglichen Wolfsangriff liegen der Ermittlungsgruppe keine Erkenntnisse vor.”
Im Video: Ganz Bremervörde beteiligte sich an der Suche
Wird Arians Verschwinden zum Cold Case?
Die Ermittlungsgruppe der Polizei hält einen Unglücksfall immer noch für am wahrscheinlichsten, erklärt ein Polizeisprecher schriftlich RTL: „Wir haben keinen Anhaltspunkt dafür, dass Arian Opfer eines Verbrechens geworden ist.” Dennoch schließe man ein Verbrechen nicht aus. Die Aufklärung des Verschwindens wird derweil zum Rennen gegen die Zeit: Die Ermittlungsgruppe Arian arbeitet planmäßig noch bis Ende Juni. Ob die Arbeit verlängert wird, hänge dann vom aktuellen Ermittlungsstand ab, teilt die Polizei RTL mit: Falls nicht, müsse die Staatsanwaltschaft entscheiden, ob die Ermittlungen offiziell eingestellt werden. Es kann also gut sein, dass die Suche nach Arian schon Ende des Monats zum Cold Case wird.