Junge seit über einer Woche verschwundenAktive Suche nach vermisstem Arian (6) eingestellt – wie es seinen Eltern jetzt geht
Wie kann seine Familie diese Ungewissheit ertragen?
Es ist kaum vorstellbar, was heute in den Eltern des kleinen Arian vorgehen muss. Seit über einer Woche ist ihr autistischer Sohn verschwunden, tagelang suchten hunderte Einsatzkräfte unermüdlich nach ihm – bis jetzt. Am Dienstag (30. April) werden die aktiven Suchmaßnahmen runtergefahren.
Arians Eltern unterstützen bei der Suche

Seit acht Tagen ist im Leben von Arians Eltern nichts mehr, wie es einmal war. Am Montagabend (22. April) macht der Vater des Sechsjährigen die schreckliche Entdeckung: Sein autistischer Sohn ist alleine aus dem Haus gegangen, ohne Jacke und ohne Schuhe. Seitdem hat niemand den kleinen Jungen mehr gesehen – trotz intensiver und kreativer Suchmaßnahmen, in die auch seine Eltern involviert waren.
Im Austausch mit den Ermittlern berichten Arians Eltern, was ihr Sohn liebt, was ihn vielleicht anlocken könnte. Daraufhin werden bunte Luftballons und Süßigkeiten aufgehängt, Kinderlieder, aber auch Sprachnachrichten, in denen Arians Bruder ihn zum gemeinsamen Spielen auffordert und in denen Arians Mutter zu ihrem Sohn spricht, abgespielt. Doch nichts davon führt zum Erfolg.
„Wir waren fast dabei, zu versprechen, wir werden ihn finden, und das konnten wir nicht einhalten“, sagt ein Polizeisprecher. Nach über einer Woche intensiver Suche sei jedoch der Moment jetzt gekommen, in dem die Suche in der Fläche keinen Sinn mehr habe. Jeder Stein sei umgedreht worden.
Lese-Tipp: Polizei fährt Suchmaßnahmen runter – „Wir haben alles gegeben“
Im Video: Autismus-Expertin erklärt, wie sich Arian verhalten könnte
Suche nach vermisstem Arian (6): „Natürlich machen wir weiter"

Arians Eltern werden in dieser emotionalen Situation nicht alleine gelassen. Engmaschig werden sie durch Notfallseelsorger, die Polizei und ihre Angehörigen betreut. Die Ermittler wollen sie weiterhin über jeden Schritt informieren und Maßnahmen mit ihnen absprechen.
Auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil bewegt das Schicksal der Familie: „Mein Mitgefühl gilt besonders Arians Eltern, die sich in einer unerträglichen Situation zwischen Bangen und Hoffen befinden.“
Lese-Tipp: Vermisstenexperte über Arian: „Hoffnung nicht aufgeben - das Kind ist ja irgendwo“
Die Polizei kündigt indes an, dass der Fall Arian nicht abgeschlossen sei: „Natürlich machen wir weiter“, verspricht der Polizeisprecher am Montagabend. „Es gilt herauszufinden, wo Arian geblieben ist, was aus ihm geworden ist.“
Arians Eltern und sein Bruder befinden sich damit weiterhin in einem Schwebezustand, in dem über allem die Frage hängt, was mit Arian passiert ist. (dpa/xas)