Vermisstenexperte über Arian (6)
„Hoffnung nicht aufgeben - das Kind ist ja irgendwo“

Helfer müssen „noch mehr Phantasie entwickeln!“
Seit einer Woche suchen Einsatzkräfte unermüdlich nach dem verschwundenen Arian (6) aus Bremervörde – ohne Erfolg. Mit jedem Tag verstreicht weitere wertvolle Zeit, der Polizei gehen langsam die Hinweise aus, Einsatzkräfte kommen ans Ende ihrer Kräfte. Warum es trotzdem so wichtig ist, jetzt weiterzusuchen, erklärt ein Vermisstenexperte im Gespräch mit RTL – und stellt eine spezielle Forderung!
Vermisstenexperte zieht Fußballvergleich

„Ich bin sehr begeistert über die Aktivitäten der Polizei und wie umsichtig sie handelt“, lobt Vermisstenexperte Peter Jamin das bisherige Vorgehen der Einsatzkräfte im RTL-Interview. „Aber man darf nicht aufhören. Man muss jetzt noch mal richtig Kraft reinlegen, damit das Kind gefunden wird.“ Kraft, die bei den Suchenden langsam schwindet, wie auch die bisher größte Suchaktion am Sonntag (28. April) mit über 1.200 Helfern gezeigt hat. Schon nach kurzer Zeit seien Helfer wegen der schlechten Witterungsbedingungen erschöpft gewesen und hätten sich zum Teil sogar verletzt, berichtete Polizeisprecherin Sara Mehnen. Trotzdem müsse die Suche weitergehen, sagt Peter Jamin: „Der Zufall kann dazu führen, dass dieses Kind wiedergefunden wird.“
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In dieser Phase sei es daher entscheidend, dass die Polizei trotz hohen Kostenaufwandes gezielt Verstärkung bekäme: „Sagen wir es mal so: Zu einem Fußballspiel in Berlin fährt man quer durch die Republik Polizeistaffeln, um Ruhestörung in den Griff zu bekommen. Da finde ich, ein kleines Kind hat es auch verdient, dass man danach sucht. Das heißt, auch aus anderen Bundesländern sollte man, wenn Personal fehlt, auch ruhig Hundertschaften herankarren. Das lohnt sich allemal.“
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Einsatzkräfte müssen „noch mehr Phantasie entwickeln"

Als Autist mache Arian es „den Suchmannschaften wirklich sehr schwer“, ihn zu finden, erklärt Vermisstenexperte Peter Jamin. Der kleine Junge reagiert nicht auf Ansprache, kann nicht nach Hilfe rufen. Bisher haben die Einsatzkräfte daher verschiedene Taktiken ausprobiert, um den kleinen Jungen anzulocken: Bunte Luftballons und Süßigkeiten wurden aufgehängt, Kinderlieder und Aufnahmen der Stimmen seines Bruders und seiner Mutter abgespielt, Skybeamer aufgestellt, die strahlend helle Lichtkegel in den dunklen Abendhimmel werfen und Feuerwerk abgebrannt. Nichts davon führte zum kleinen Arian. „Da muss man jetzt auch noch mehr Phantasie entwickeln“, fordert der Vermisstenexperte daher.
Für Peter Jamin steht fest: „Auf jeden Fall gibt es Hoffnung, solange es Aktivitäten der Suchmannschaften und der Polizei gibt. Man darf diese Hoffnung nicht aufgeben. Das Kind ist ja irgendwo!“
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