Ex-Freund überschüttet sie 2016 mit SäureDer Albtraum endet nie! Kommt Vanessas Peiniger bald wieder auf freien Fuß?

Obwohl ihr Peiniger in Haft sitzt, lähmt Vanessa die Angst eines erneuten Attentats.
Nach außen wirkt die 36-Jährige stark und selbstbewusst, doch in ihr sieht es oft anders aus. Angst dominiert ihr Leben. Angst vor ihrem Ex-Freund. Angst, dass sie erneut sein Opfer wird. Denn jeder Blick in den Spiegel erinnert sie daran, dass er sie für immer entstellt hat.
Ein Tag, der ihr Leben für immer verändert.
Den 15. Februar 2016 wird Vanessa Münstermann niemals vergessen. Ein Tag, der ihr Leben für immer verändern sollte. Vanessa hat sich von ihrem Freund Daniel getrennt, doch mit der Trennung kann er nicht umgehen. Daniel lauert ihr auf und schüttet ihr Schwefelsäure ins Gesicht. Vanessa liegt zwölf Tage im künstlichen Koma, kämpft sich nur langsam zurück ins Leben. Ihr ist schnell klar, dass eines für immer bleiben wird: Die Spuren der Säure auf ihrem Körper.
Lese-Tipp: „Hab mich an meine Hässlichkeit gewöhnt” - Säureopfer Patricia überrascht mit mutigem Schritt
Sie verliert ein Ohr, erblindet auf dem linken Auge. Unzählige Narben zeichnen ihr Gesicht. Arbeiten kann sie seit dem Übergriff nicht mehr. Ein halbes Jahr nach dem Vorfall kommt es zum Prozess, Ex-Freund Daniel wird zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Die 36-Jährige allerdings muss lebenslang leiden, doch sie will kämpfen. „Kraft gibt mir ganz viel meine Familie. Gerade meine Tochter“, erzählt Vanessa im Gespräch mit RTL. Sie gründet einen Verein, um anderen Betroffenen zu helfen, schreibt ein Buch über das, was ihr angetan wurde. „Ich kenne viele Betroffene, die haben sich vergraben und das ist meiner Meinung nach nicht mein Weg. Und ja ich bin glücklich. Aber auch nein mit so einer Geschichte.“
Im Video: Säure-Attacke im Café
„Ich hoffe nur, dass ich schneller bin”
Trotz der Horror-Trennung hat sie den Glauben an die Liebe nie verloren. Einige Jahre nach der Attacke stellt sie ihrer Jugendliebe die Frage aller Fragen - und er sagt ja! Sie genießt ihr Leben mit ihrer kleinen Familie, versucht für ihre sechsjährige Tochter stark zu sein. Aber eine Sache kann sie nicht ablegen: ihre Angst. „Ich fühle mich gefangen. Eingesperrt auch in meinem eigenen Körper.” Insbesondere der Gedanke, dass Daniel schon in drei Jahren frei kommen könnte, beunruhigt sie. Vanessa ist sich sicher, dass Daniel auf kurz oder lang wieder Kontakt zu ihr suchen wird. „Sind wir realistisch. Dass er jetzt vielleicht glücklich wird nach dem Haftaufenthalt, dass er ein eigenes Leben führt, ohne irgendeine Rache oder einen Hass und Groll mir gegenüber, das glaube ich nicht.”
Lese-Tipp: Ex-Freund schwört Rache - dann macht er seine Drohung wahr
Sie ist sich sicher: „Er wird kommen. Vielleicht nicht am Anfang, aber dann Auge um Auge. Und ich hoffe nur, dass ich schneller bin.” Trotzdem versucht die Mutter sich nicht gänzlich von der Angst lähmen zu lassen, will ihre Lebensfreude nicht verlieren. Ihr Leben ist zwar geprägt durch die Gewalttat eines Mannes, aber auch gestärkt durch ihre Familie und Freunde.