Ein Mann übergoss sie mit ätzender Flüssigkeit „Hab mich an meine Hässlichkeit gewöhnt“ - Säureopfer Patricia überrascht mit mutigem Schritt

„Ich sah, dass mein Arm wie ein Aspirin schmolz.“
Patricia Lefranc (59) wird 2009 Opfer eines Säureangriffs. Sie überlebt schwer entstellt, doch fasst wieder neuen Lebensmut. Jetzt erzählt die starke Frau von dem Moment, der ihr Leben für immer veränderte.
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„Er packt mich an meinen langen Haaren, wickelt sie um sein Handgelenk"
Am Tag des Säureangriffs klingelt es an ihrer Tür. Als sie öffnet, übergießt sie ein Mann sofort mit einer ätzenden Flüssigkeit. Sie fällt zu Boden, während der Mann auf sie eintritt. „Er packt mich an meinen langen Haaren, wickelt sie um sein Handgelenk und blockiert meine Beine, während er mein Gesicht anhebt und wieder diese Flüssigkeit auf mich wirft", sagt sie dem Magazin Big Issue. Und weiter schildert sie: „Ich kroch auf meinen Armen, ich konnte nicht laufen, und ich sah, dass mein Arm wie Aspirin schmolz.“ Drei Monate liegt sie nach der Attacke im Koma, verbringt neun Monate im Krankenhaus.
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Ihr Körper ist gezeichnet von der Säure, doch sie sagt heute: „Es wird hart klingen, das zu sagen - aber ich habe gelernt, mit dieser Hässlichkeit zu leben. Das bin ich." Die 59-Jährige ist nun Teil einer neuen Kampagne des Fotografen Rankin und der Wohltätigkeitsorganisation Acid Survivors Trust International (ASTi), die darauf abzielt, das Bewusstsein für die verheerenden Auswirkungen von Säuregewalt zu schärfen.
In einem Fotoband sind sie und andere Opfer von Säureanschlägen abgebildet. Die Macher des Buchs wollen auf die vielen Schicksale von Frauen aufmerksam machen. Jedes Jahr gäbe es mindestens 10.000 Säureangriffe auf der ganzen Welt, die Dunkelziffer sei noch viel größer, so die Macher zur Nachrichtenagentur Reuters.
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„Wenn du noch am Leben bist, dann hat das einen Grund"

Mit ihren Fotos will sie anderen Säureopfern Mut machen. Die dreifache Mutter sagt zu sich selbst: „Wenn du noch am Leben bist, dann hat das einen Grund. Es muss einen Grund geben.“ „Schon bevor das passierte, war ich eine Kämpferin, ich war immer beschäftigt, und ich wollte nicht zu Hause eingesperrt bleiben und ihm die Genugtuung geben." (xes)
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