Gesellig ist was anderes

Bitte leise feiern! Neue Kiez-Regeln verärgern Wirt

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Benjamin Trinh-Bomme betreibt die Pelican-Bar auf St. Pauli. Ohne Terrasse drohen ihm hohe Umsatzeinbußen.
RTL Nord

Auf St. Pauli brodelt’s!
Der beliebten Pelican-Bar wurde die Außengastronomie untersagt. Für Betreiber und Gäste steht mehr auf dem Spiel als nur ein paar Tische. Jetzt regt sich Widerstand.

Sommergeschäft ohne Außengastronomie

Die Stimmung unter den Kiez-Wirten ist angespannt: Denn wer keine Genehmigung für Außenflächen bekommt, dem droht schnell der wirtschaftliche Absturz. Besonders hart trifft es Benjamin Trinh-Bomme von der Pelican-Bar: Ihm wurde vom Bezirksamt Hamburg-Mitte untersagt, in diesem Sommer Tische und Stühle vor der Bar aufzustellen. „An regnerischen Tagen haben wir Glück. Aber sonst verlieren wir an warmen Tagen 50 bis 60 Prozent Umsatz“, sagt er. Über den Monat gerechnet bedeute das bis zu 40 Prozent Umsatzverlust. Zudem heißt es ab 22 Uhr: Fenster zu! Denn die Lautstärke draußen darf nicht über 34 Dezibel sein.

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Kein Einzelfall: Die Szene wackelt

Was wie ein Einzelfall klingt, könnte der Anfang einer größeren Entwicklung sein. Denn auch in anderen Hamburger Stadtteilen, wie Altona, wird die Außengastronomie zunehmend eingeschränkt. Mit verpflichtender Ruhe ab 22 Uhr und strengeren Auflagen. Offiziell wegen Lärmbeschwerden. Doch die Branche warnt: Wenn draußen keiner mehr sitzen darf, stirbt das, was Hamburgs Viertel lebendig macht: Die Straßengastronomie, die Barszene, das Miteinander.

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Protest per Petition: Kiezbars wehren sich

Die Diskussion um strengere Regeln für Hamburgs Außengastronomie hat auch online für Widerstand gesorgt. Unter dem Motto „Die Stunde zählt“ fordern Gastronomen und Unterstützer in einer Petition den Erhalt bestehender Außenflächen – inklusive der bisherigen Öffnungszeiten bis 23 Uhr an Werktagen und 24 Uhr am Wochenende. Die Initiative will zeigen, wie wichtig diese Orte als Treffpunkte für das städtische Leben sind. Zusätzlich hat auch die Pelican-Bar eine eigene Petition gestartet. Sie kämpft konkret um den Erhalt ihrer Terrasse – und damit um das wirtschaftliche Überleben in der Sommersaison.