Zwölf Jahre ging hier gar nichtsA20-Bau bei Bad Segeberg kann starten! DAS musste die Politik dafür versprechen

Bagger können bald rollen!
Eigentlich sollte schon vor zwölf Jahren die A20 weiter ausgebaut werden. Doch die Umweltorganisation BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) klagte dagegen, weil bei dem Ausbau Fledermäuse nicht ausreichend geschützt seien. Das Bundesverwaltungsgericht stoppte den Weiterbau der Autobahn. Jetzt haben sich das Land Schleswig-Holstein und der BUND auf einen Kompromiss geeinigt. Wie Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen die Einigung bewertet, seht ihr im Video.

Klage nach mehr als einem Jahrzehnt zurückgezogen

Schon vor zwölf Jahren sollte die A20 weiter ausgebaut werden. Bislang endet die Autobahn direkt vor Bad Segeberg und geht nicht wie geplant bis nach Westerstede in Niedersachsen. Die Folge: Verkehrschaos in Bad Segeberg. Bei dem Ausbau der A20 ist auch eine knapp zehn Kilometer lange Umgehung der Stadt von Weede nach Wittenborn geplant, um die Karl May Stadt verkehrstechnisch zu entlasten.

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Die Erleichterung in Bad Segeberg ist groß: „Ich wage die These aufzustellen: Jeder kennt den Stau in Bad Segeberg. Wir haben jeden Tag zwischen 30 und 35.000 Fahrzeuge, die über die Bundesstraße durch die Stadt geführt werden. Bei Stausituation schlängelt sich der Schwerlastverkehr durch die Wohngebiete, fährt die Infrastruktur dort kaputt, für die wir als Stadt allein aufkommen müssen”, sagt Bad Segebergs Oberbürgermeister Toni Köppen im RTL-Interview.

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Land stellt 14 Millionen Euro für eine Fledermausstiftung bereit

Ministerpräsident Daniel Günther betont die Bedeutung dieses Tages, nennt es „historisch” was hier erreicht wurde: „Wir haben Baurecht für die A20, für diesen Autobahnabschnitt. Ist, glaube ich, eine sensationelle Nachricht für alle Menschen hier in Bad Segeberg in der Region”, sagt der CDU-Politiker.

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Der BUND und die Landesregierung hatten sich auf einen Kompromiss geeinigt: Das Land stellt 14 Millionen Euro für eine Fledermausstiftung bereit, dafür verzichtet der Umweltverbund auf die Klage. „Diese Stiftung hat zum Auftrag, die Fledermauskorridore zu der Fledermaushöhle im Kalkberg zu sichern. Der Kalkberg in Segeberg ist das wichtigste Fledermausvorkommen in Norddeutschland. Allein durch die Siedlungsentwicklung ist da ein drastischer Einbruch der Population”, sagt Ole Eggers vom BUND. Im ersten Halbjahr 2026 soll die lang ersehnte Bauphase beginnen, 2031 soll Bad Segeberg dann endlich Stau-frei sein.