Bundeswehrübung Red Storm Bravo beginntHamburg probt den Ernstfall! Wie gut können wir uns bei einem Angriff verteidigen?

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Bundeswehrsoldaten sind beim Aufbau eines Checkpoints im Hamburger Hafen im Einsatz.
Bodo Marks/dpa

Es ist ein Szenario, das sich die meisten vermutlich gar nicht vorstellen wollen!
Doch die Frage, wie wehrhaft wir im Kriegsfall wären, beschäftigt aktuell auch Hamburg. Ab Donnerstagabend (25. September) wird deshalb in der Hansestadt geprobt: Rund 500 Soldatinnen und Soldaten nehmen an der Übung Red Storm Bravo teil. Und auch jeder einzelne Bürger kann sich vorbereiten.

Verschärfte Bedrohungslage auch in Norddeutschland

„Mit dem Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine haben wir eine gravierend veränderte Bedrohungsbewertung”, erklärt Andy Grote (SPD), Hamburger Innensenator, am 23. September bei der Landespressekonferenz. „Wir können eben bei einem sich weiter so fortsetzenden aggressiven Auftreten Russlands an der Grenze zur NATO-Mitgliedsstaaten eben auch nicht davon ausgehen, dass hier bei uns immer sicher für alle Zeit alles ganz ruhig und friedlich bleibt.”

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Und so wird Hamburg jetzt zum Schauplatz der großangelegten Bundeswehrübung. Militärkonvois auf den Straßen, Hubschrauber über Hamburg und simulierte Notfälle. Es wird der Ernstfall geprobt. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr, als bei der Übung Red Storm Alpha der Fokus auf dem Schutz wichtiger Infrastruktur im Hafen lag, steht dieses Mal die Zusammenarbeit zwischen militärischen und zivilen Einrichtungen im Zentrum.

„Wir wollen die Leute kennen”

Mit dabei sind deshalb unter anderem die Polizei, die Feuerwehr, das Technische Hilfswerk sowie Hamburger Unternehmen wie Airbus oder der Hafenlogistiker HHLA. „Wir wollen diese Schnittstellen beüben. Wir wollen die Leute kennen, die wir vielleicht mal brauchen”, erläutert Kapitän zur See Kurt Leonards, Kommandeur des Landeskommandos Hamburg, im Gespräch mit RTL.

Drei Schwerpunkte sollen im Rahmen der Übung trainiert werden: Eine Kolonnenführung durch die Stadt, der Umgang mit dem Thema Drohnen sowie die Handhabung von einem potenziellen Massenanfall von Verletzten im Hamburger Hafen.

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Das bedeutet die Übung für die Bürger

Die Übung wurde laut Bundeswehr so geplant, dass der Hafenbetrieb und das tägliche Leben in der Hansestadt möglichst wenig beeinträchtigt werden. Große Teile werden daher in der Nacht stattfinden. Dennoch sei ganztägig mit Fluglärm und Kolonnenfahrten zu rechnen.

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Doch auch jeder Hamburger könne und solle die Übung zum Anlass nehmen, sich selbst auf einen möglichen Ernstfall vorzubereiten, heißt es aus dem Rathaus. „Insofern ist die Bitte an die Hamburgerinnen und Hamburger auch nicht nur, dass sie das jetzt mal ertragen in diesen Tagen, sondern dass sie sich auch selber für sich aktiv mit dem Thema beschäftigen: Was muss ich eigentlich tun?”, bittet Innensenator Andy Grote. „Denn: Wir können nicht, wenn es so weit ist, neben jeden Hamburger eine Kraft des Katastrophenschutzes stellen.” (xas/dpa)

Verwendete Quellen: Eigene RTL-Recherche, DPA