Angeben und Angst verbreiten . Das ist offenbar das Ziel der Jugendlichen , die selbst diese Videos ihrer Taten verbreitet haben sollen . Videos , die wir nur verfremdet und in Ausschnitten zeigen . Darin treten und bedrohen sie andere Kinder und Jugendliche .
"Ich kann Ihnen sagen , dass wir von Jugendlichen sprechen im Alter von 15 und 16 Jahren , dass wir von zwei Haupttätern sprechen , die wir inzwischen als Intensivtäter eingestuft haben . Und dann so eine Handvoll Mitläufer Täter , die in unterschiedlicher Ausprägung an den Taten beteiligt waren."
Es geht um Nötigung , Körperverletzung , Erpressung sowie um Handel mit Drogen , vor allem rund um einige Schulen . Die Bürgermeisterin kennt den mutmaßlichen Anführer der Gang , seit er vier ist . Sie hat ihn zusammen mit einem Komplizen angesprochen. "Und dann habe ich die beiden gefragt , was sie sich da eigentlich denken . Und da kam dann auch nicht so ganz viel . Die waren beide aufmerksam , haben mir zugehört . Sie hatten einen offenen Blick , sie waren nicht unfreundlich , sie haben mir geantwortet , Sie haben auch nicht rumgepöbelt oder irgendwas."
Viele in Harsefeld , vor allem Eltern , sind weiter beunruhigt . Die Videos der Jugendlichen haben fast alle gesehen .
"Total katastrophal , ohne Worte . Also ich konnte da schon ehrlich gesagt auch gar nicht so wirklich hingucken."
"Ich habe schon ein bisschen Angst , weil mein Sohn wechselt jetzt nach den Ferien hier in Harsefeld auf die Schule und macht man sich schon seine Gedanken."
Wer zu dieser Gang gehört , darüber will öffentlich niemand etwas sagen . Ohne Kamera aber erzählen einige , was sie erlebt haben .
"Einer der Haupttäter ist hier im Dorf ziemlich bekannt , vor allem , weil er immer wieder negativ auffalle . Eine ehemalige Mitschülerin von ihm erzählte mir zum Beispiel , dass er die meiste Zeit die Schule geschwänzt habe und dass , wenn er dann mal da war , dass er bestimmte Mitschüler immer wieder gepiesackt hätte mit Schubsereien , mit Tritten , aber auch mit Backpfeifen."
Viele sind der Meinung , dass bislang zu wenig gegen die Jugendlichen unternommen wurde . Die Polizei hat sie bei einer Gefährderansprache zur Rede gestellt , aber nicht festgenommen. "Ja , das klingt immer gut mit Einsperren , Untersuchungshaft . Das ist leider nicht so einfach . Dazu braucht man Haftgründe und die liegen halt bei denen noch nicht vor . Die haben einen festen Wohnsitz , die haben ein Elternhaus und da gibt es keine Haftgründe im Moment , um sie in Haft zu nehmen."
Der Wunsch vieler Bürger nach mehr Polizeipräsenz wird bislang nicht erfüllt . Zu wenig Personal . Aber dass jetzt öffentlich darüber gesprochen wird , macht vielen Mut . Es gibt ihnen Hoffnung , dass das bald ein Ende hat . Die Ermittlungen der Polizei gehen weiter.