Goslar deutlich über Bundesdurchschnitt
Krebs-Gefahr! Jedes zweite Kind hat zu viel Blei im Blut

Zwei Studien, ein Ergebnis!
Kinder im niedersächsischen Goslar haben zu viel Blei im Blut. Die Konzentration liegt über dem bundesweiten Durchschnitt. Grund dafür ist die Bleibelastung der Böden im Harz, die auf die Bergbau-Vergangenheit der Region zurückgeht. Jetzt informiert der Landkreis, wie Familien sich schützen können.
Hohe Belastung erhöht Krebsrisiko
51 Prozent der angehenden Schulkinder liegen laut einer neuen Studie mehrere Mikrogramme über dem bundesweiten Vergleichswert. 310 Kinder aus Goslar zwischen fünf und sieben Jahren wurden freiwillig bei der Schuluntersuchung zwischen September 2023 und Juni 2024 getestet.
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Bereits bei einer ersten Untersuchung in zwei Ortsteilen im Landkreis Goslar kommen Forscher 2022 zu ähnlichen Ergebnissen. Eine hohe Belastung mit Blei kann unter anderem das Krebsrisiko erhöhen, auf das Nervensystem schlagen oder Nierenschäden verursachen. Unbedenklich sei ein erhöhter Bleiwert bei Kindern demnach nie.
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Blei gelangt über Kontakt mit Erde ins Blut
Die erhöhten Werte im Kreis Goslar sind den Angaben nach auf die erhöhte Bleikonzentration in den Harzer Böden zurückzuführen. Das sei eindeutig, sagte der Leiter der unteren Bodenschutzbehörde beim Landkreis Goslar, Walter Schmotz zur Deutschen Presse-Agentur. Ursächlich dafür sei die Zeit des Bergbaus in dem Mittelgebirge.
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Kinder, die draußen spielen, kommen in den belasteten Bereichen mit Erde in Kontakt. So gelangt das Blei schließlich ins Blut. Um die Belastung langfristig zu reduzieren, plant der Landkreis Goslar die Böden in belasteten Bereichen zu ersetzen. Arbeiten dazu haben bereits in den vergangenen Jahren begonnen. Besonders auf Kinderspielflächen soll so der Kontakt zu Blei verringert werden.
Diese Tipps helfen gegen Bleibelastung

Auch für den eigenen Garten empfiehlt die Verwaltung, die Böden auszutauschen. Das Ziel ist es, die Bleikonzentration so gering wie möglich zu halten. Es gibt aber auch kleinere Maßnahmen, die jeder ohne großen Aufwand umsetzen könne:
Regelmäßiges Hände waschen
Lebensmittel aus dem eigenen Garten gründlich reinigen
Kontakt von Erde mit dem Mund vermeiden
So müssen Kinder nicht auf das Spielen im Freien verzichten: „Die gesundheitlichen Vorteile vom Spielen und Toben an der frischen Luft überwiegen bei weitem”, erklären die Autoren der Studien. (okr mit dpa)