Schock-Funde in TamponsKönnen wir überhaupt noch bedenkenlos Tampons nutzen? Frauenärztin klärt auf

Wie gefährlich sind meine Tampons?
Das fragen sich aktuell wohl viele Frauen. Eine aktuelle Studie hat ergeben, dass in den beliebten Menstruationsprodukten mitunter giftige Inhaltsstoffe wie Blei und Arsen enthalten sind. Ob und wie die Stoffe ins Blut gelangen, ist zwar noch nicht klar - es bleibt aber ein mulmiges Gefühl. Gerade, weil die Produkte von vielen Frauen mehrmals monatlich verwendet werden. Wie schätzt eine Frauenärztin die Situation ein? RTL hat nachgefragt.
Studie: Tampons können giftige Metalle enthalten
Eine aktuelle Studie von Wissenschaftlern der University of California hat ergeben, dass Tampons 14 Metalle, darunter auch giftiges Blei und Arsen, enthalten können. Die Forscher nennen die Ergebnisse „alarmierend“, da in allen getesteten Proben giftige Metalle gefunden wurden. Die Stoffe könnten, wenn sie in den Körper gelangen, das Risiko, an Demenz, Unfruchtbarkeit, Diabetes und Krebs zu erkranken, erhöhen.
Die Tampons stammten von Marken aus den USA, der EU und Großbritannien und wurden auf insgesamt 16 Metalle getestet, 14 wurden in allen Proben nachgewiesen. Zwar werden keine Markennamen genannt - es ist aber nicht auszuschließen, dass auch in Deutschland verkaufte Tampons betroffen sind. Und das, wo doch Tampons hierzulande sehr beliebt sind!
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So viele Frauen nutzen Tampons
Das weiß auch Dr. Judith Bildau. Die Gynäkologin sagt RTL: „Dass Tampons sehr beliebte Produkte der Menstruationshygiene sind, ist gut nachvollziehbar! Schließlich saugen sie das Menstruationsblut direkt in der Vagina auf, es fließt nichts nach draußen und es hinterlässt bei vielen Frauen ein sicheres Gefühl. Laut einer Studie benutzen etwa 75 Prozent aller Frauen zwischen 15 und 49 Jahren Tampons, wenn sie ihre Periode haben.”
Müssen sich all diese Frauen nun Sogen machen, wenn sie Tampons nutzen? Sollte ich vorsichtshalber künftig auf andere Menstruationsprodukte setzen? Und welche gäbe es da?
Frauenärztin: „Standards bei Hygieneprodukten sind nicht sehr hoch”

Beruhigend: Bildau gibt zunächst Entwarnung. Zwar sind „die Stoffe tatsächlich als gesundheitsschädlich einzustufen”, bestätigt die Expertin. Aber es sei wichtig, nicht panisch zu werden. Denn: „Es ist schlicht noch zu wenig bekannt.” Das geben auch die Forscher in der Studie zu bedenken und verweisen darauf, dass „künftige Forschungsarbeiten notwendig sind, um (...) festzustellen, ob Metalle aus Tampons heraus sickern und (...) in den Blutkreislauf gelangen”.
„Grundsätzlich habe ich als Gynäkologin keine Bedenken, was Tampons angeht”, betont Bildau. Sie sagt allerdings auch, dass eine Metallbelastung bei Tampons schlimmer als etwa bei Binden ist. Denn die Vaginalschleimhaut nimmt Stoffe sehr schnell auf.
Auch seien Hersteller nicht verpflichtet, alle Inhaltsstoffe der Tampons auf der Verpackung anzugeben. Und generell erklärt sie: „Tatsächlich sind die Hygienestandards für Hygieneprodukte nicht sehr hoch und die Kontrollen insgesamt nicht ausreichend.”
So wird unser Menstruationszyklus angenehmer
Worauf sollte man bei Tampons achten - und was ist eine Alternative?
Wer nun vorsichtshalber auf Tampons verzichten möchte, kann laut Bildau auf eine Menstruationstasse zurückgreifen. „Auch die Tasse wird in die Vagina eingeführt und fängt dort das Menstruationsblut auf.”
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Wer weiterhin auf Tampons setzt, was laut Bildau nach aktuellem Stand ebenso wenig gefährlich ist, sollte auf Folgendes achten:
Die richtige Größe
Keine parfümierten Produkte verwenden
Nur Tampons verwendet werden, deren Schutzhülle intakt ist
Vor dem Einsetzen gut die Hände waschen
Regelmäßig Tampons wechseln (etwa alle acht Stunden, nachts auch länger möglich).
































