Wenn der Frühjahrsputz ruft

Experte verrät, woher das gute Gefühl nach dem Ausmisten kommt

Wegwerfen tut häufig gut, sagt Jörn-Marc Vogler, Mental Health Experte aus Hamburg.
Wegwerfen tut häufig gut, sagt Jörn-Marc Vogler, Mental Health Experte aus Hamburg.
RTL/dpa
von Florent Gallet

Wegwerfen oder doch lieber behalten?
Das fragen sich viele von uns: Gerade jetzt, wo bald wieder der Frühjahrsputz ansteht. Warum wir uns manchmal einfach nicht trennen können, es aber trotzdem tun sollten, erklärt Mental Health Experte Jörn-Marc Vogler.

Aussortieren schafft innere Ordnung

Warum es so gut tut, sich von Altem zu trennen? „Es ist gar nicht das, woran man meistens denkt – es geht dabei gar nicht um die äußere Ordnung“, verrät der Experte im RTL-Gespräch: „Der eigentliche Mehrwert des Ausmistens ist die innere Ordnung, die man damit schafft. Es ist eine Last, die sich löst.“ Studien zeigen, dass zum Beispiel ein aufgeräumtes Zimmer einen positiven psychologischen Effekt hat. Für die meisten von uns dürfte das intuitiv einleuchtend sein – aber weshalb fällt es einem dann häufig so schwer, sich von Altem zu trennen?

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An Gegenständen haften Erinnerungen

Der alte Couchtisch, das nicht mehr benötigte Kaffee-Service, ein Kleid aus der Kindheit – häufig kostet es Überwindung, Sachen wegzuwerfen. Der Mental Health Experte sagt, in solchen Momenten geht es gar nicht um die Habseligkeiten selbst, sondern um die Erinnerungen, die diese bei einem hervorrufen: „Das Gehirn kann nicht zwischen einer Erinnerung und einer echten Situation unterscheiden”, erklärt Vogler: „Zum Beispiel bei einem Gegenstand der verstorbenen Mutter: Es kann sein, dass derselbe Schmerz, den man bei ihrem Tod gefühlt hat, wieder hervorgerufen wird.”

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Ausmisten kann auch heilsam sein

Trotzdem lohne es sich, sich zum Wegwerfen durchzuringen. Denn durch den Umgang mit den emotional aufgeladenen Besitztümern könne man auch den Schmerz bewältigen: „Ausmisten ist emotional anstrengend, kann aber auch heilsam sein. Aus dem Schmerz heißt durch den Schmerz – man bewältigt den Schmerz, in dem man sich mit seinen Gefühlen beschäftigt.“