Augenzeugin: „Dachte tatsächlich, dass es ein Anschlag ist!”Auto rast in Bankfiliale − Hochbahn trauert um Kollegen und Familienvater

von Daniel Kandora

Heftiger Crash am Dienstagmorgen!
Mit voller Wucht kracht ein Auto auf der beliebten Hamburger Flaniermeile in eine Bankfiliale − ausgerechnet am Tag der Eröffnung! Fünf Menschen werden verletzt, einer davon so schwer, dass er stirbt. Was steckt dahinter?

Zeugin hört lauten Knall

Um kurz nach 10 Uhr werden Polizei und Feuerwehr am Dienstagmorgen (2. Juli) zum Hamburger Jungfernstieg alarmiert. Ein schwarzer Mercedes hat einen Blumenkübel mitgerissen und ist in eine Haspa-Filiale (Hamburger Sparkasse) gerast − nur ein Metallträger verhindert wohl, dass das Auto noch weiter in den Innenraum fährt.

„Auf einmal kam ein ganz, ganz großer, lauter Knall und alle sind sofort dahin gerannt und haben mega geholfen”, erzählt die 24-jährige Emily Eckhoff im Gespräch mit RTL. Sie sitzt in der Filiale, als der Unfall passiert. In der Bank wird ausgerechnet heute Eröffnung gefeiert. „Ich dachte tatsächlich, dass es ein Anschlag ist.”

Emily Eckhoff ist gerade in der Bank, als der Unfall passiert.
Emily Eckhoff ist gerade in der Bank, als der Unfall passiert.
RTL

Eine Person stirbt im Krankenhaus

Die Polizei Hamburg geht von einem Verkehrsunfall aus. Als die Rettungskräfte eintreffen, müssen sie einen lebensgefährlich verletzten Passanten reanimieren. „Lebensbedrohlich verletzt eine Person, eine Person schwer verletzt und zwei leicht verletzte Personen”, fasst Feuerwehrsprecher Philipp Baumann den Vorfall im Gespräch mit RTL zunächst zusammen. Doch der lebensgefährlich verletzte Mann (39) stirbt noch am selben Tag im Krankenhaus.

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Der Tote hat bei der Hochbahn gearbeitet

Am Mittwoch gibt die Hamburger Hochbahn bekannt: Der Mann war ein Kollege. Hochbahn-Personalvorständin und Arbeitsdirektorin Saskia Heidenberger: „Es ist unfassbar tragisch, wie ein Mensch so plötzlich aus dem Leben und unserer Mitte gerissen wurde. Das macht uns alle fassungslos und bestürzt. Wir trauern um einen Kollegen und sind gleichzeitig mit unseren Gedanken bei seiner Familie.“ Am Donnerstag (4. Juli) um 11 Uhr legt die Hochbahn deshalb eine Schweigeminute ein. Dazu werden auch alle Busse und U-Bahnen, die sich zu diesem Zeitpunkt an einer Haltestelle oder in einer Haltebucht befinden, für eine Minute stehen bleiben.

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Auch der 18-jähirge Fahrer und der 52-jährige Beifahrer des Mercedes sind unter den Verletzten. Sie werden leicht verletzt im Krankenhaus behandelt.

Ein weiterer Fußgänger wird verletzt

Ein silberner Transporter wird bei dem Unfall beschädigt. Ganz in der Nähe steht der 23-Jährige Beifahrer des Transporters, als es kracht. Auch er kommt schwer verletzt in ein Krankenhaus. Lebensgefahr besteht nicht. Und: Am Dienstagabend gibt die Polizei bekannt: Es gibt einen weiteren leicht Verletzten: Ein 29-jähriger Fußgänger wird auf dem Gehweg von umherfliegenden Teilen eines Blumenkübels getroffen. Auch er kommt in ein Krankenhaus.

Was vorher passiert ist und was überhaupt zu dem Crash geführt hat, ist noch unklar. An der Stelle ist eigentlich gar kein Individualverkehr zugelassen. Zeitweise sind 40 Einsatzkräfte der Feuerwehr im Einsatz.