Wenn Schlüssel, Börse und Co. plötzlich weg sind Für immer verloren? Muss nicht! Apples AirTag und Alternativen im RTL-Test

AirTags & Co. – finden die wirklich alles wieder?
Sie sind klein, oft unscheinbar und echte Lebensretter im Alltag: Bluetooth-Tracker. Besonders für Menschen wie mich, die gefühlt täglich Schlüssel, Geldbörse oder Handtasche verlegen, können die kleinen Helfer ein echter Segen sein. Fünf beliebte Tracker nehme ich deswegen genauer unter die Lupe – vom Original Apple-AirTag bis hin zum interessanten Alternativprodukt. Welches Gerät überzeugt mich als bekennenden Schussel am Ende wirklich, und bieten die Teile vielleicht dank cleverer Zusatzfunktionen viel mehr als nur die bloße Ortung? Ich mache den Praxistest – für euch und für meine Nerven.
Bluetooth-Tracker im großen RTL-Check – so habe ich getestet
Auch bei diesen kleinen Begleitern zählt für mich der erste Eindruck. Ich checke, wie die Bluetooth-Tracker bzw. AirTags geliefert werden: Gibt es nur den bloßen Tracker oder wird er mit Zusatzmaterial wie Anhängern geliefert? Und wie groß oder klein sind die Sachenfinder in echt?
Anschließend geht es an die Einrichtung: Läuft sie intuitiv ab oder muss man sich erst durch tausend Funktionen klicken? Ich besitze ein iPhone, damit lässt sich der Apple AirTag schon mal über die „Wo ist?”-App steuern. Funktionieren andere Tracker auch über diese App oder benötigt man dafür eine zusätzliche? Und wie funktionieren die Dinger eigentlich?
Dann schicke ich alle Tracker in den Praxistest. Versteckte Geldbörsen, verlorene Schlüssel, verschwundene Handtaschen – können die kleinen Helfer alles zuverlässig orten? Wie genau ist die Anzeige, wie laut ist das Signal? Reicht der Ton, um den Tracker unter einem Sofakissen zu finden oder geht er im Alltagstrubel unter?
Ein weiterer wichtiger Punkt: Alle getesteten Tracker setzen auf Batteriebetrieb. Wie lange diese laut Hersteller durchhalten, checke ich ebenfalls in meinem Test.
Apple, Samsung, Tile – diese fünf Tracker habe ich getestet
Apple AirTag, UVP 39,00 Euro
Tile by Life360 Slim, UVP 34,99 Euro
Air Tag von ANNNWZZD, UVP 25 Euro
Galaxy Samsung SmartTag2, UVP 39,90 Euro
musegear Finder, UVP 29,99 Euro

Mein Testsieger: der Apple AirTag
Was den Apple AirTag ab 39,00 Euro für mich besonders macht, ist schnell erklärt: Der Tracker überzeugt dank seines typischen, stilvollen Designs und ist sogar wasser- und staubdicht. Die Energieversorgung erfolgt über eine Knopfzellenbatterie des Typs CR2032, die laut Hersteller eine Laufzeit von etwa einem Jahr ermöglicht. Lästiges Aufladen gibt es also erstmal nicht.
Mit einem Durchmesser von etwa 32 Millimetern ist der AirTag in etwa so groß wie eine Zwei-Euro-Münze, lässt sich also sehr unauffällig überall verstauen. Angeliefert wird er ohne weiteres Zusatzmaterial, was mich zunächst irritiert, denn der Tracker hat auch keine integrierte Öse. Bedeutet: Wer den AirTag an Schlüssel oder Fahrrad anbringen möchte, benötigt Zusatzzubehör! Apple bietet entsprechende Gadgets wie Anhänger aus Leder oder Kunststoff ab etwa elf Euro aufwärts an, dafür gibt es einen kleinen Punktabzug von mir.

Die Einrichtung geht blitzschnell, der AirTag muss lediglich in die Nähe eines iPhones gebracht werden, schon wird der Verbindungsprozess automatisch gestartet. Manuell muss kaum etwas eingestellt werden, der AirTag muss lediglich benannt werden.
Suchen und Finden mit vorinstallierter App: Meine Handtasche liegt wieder einmal nicht an ihrem Platz, also zücke ich mein iPhone und öffne die „Wo ist?”-App. Unter „Objekte” kann ich den AirTag für die Handtasche auswählen und einen Ton abspielen, bis ich die Tasche gefunden habe. Der Ton des AirTags wird von Zeit zu Zeit lauter, was die Suche vereinfacht. Das Geräusch ist recht angenehm für die Ohren und nicht, wie bei anderen Trackern, nach 30 Sekunden extrem nervig. Wenn der Ton allein nicht reicht, ermöglicht due Ultra-Breitband-Technologie eine zentimetergenaue Positionsbestimmung. Mit der Funktion „In der Nähe suchen” wird per Richtungspfeil, Entfernungsanzeige und haptischem Feedback der Weg zum Ziel exakt angezeigt. Wow!


Praktisch ist auch, dass man einen verlorenen AirTag mithilfe der App „Wo ist?” auf einem Apple-Gerät orten kann. Der AirTag selbst speichert keinen Standortverlauf. Man erkennt auf einer Karte den genauen Standort des AirTags und erfährt so, ob man den Schlüssel vielleicht einfach nur im Büro vergessen hat. Wenn man den Schlüssel samt AirTag allerdings wirklich verloren hat, kann man ihn in den „Verloren”-Modus schalten: Hier können wichtige Kontaktinformationen hinterlassen werden, die ein Finder einfach auslesen kann. Ob Android oder iPhone - mit dem NFC-Leser des Geräts können die Kontaktinformationen vom AirTag abgerufen werden, der Finder kann den Eigentümer kontaktieren.

Was bedeutet NFC?: NFC, kurz für Near Field Communication, ist eine Technologie für die drahtlose Datenübertragung über kurze Distanzen, dabei kann es sich um wenige Zentimeter handeln. Diese Technologie ermöglicht kontaktlose Zahlungen, den Austausch von Informationen zwischen Geräten und die Aktivierung von Funktionen, wenn NFC-fähige Geräte in die Nähe eines Tags gebracht werden.
Der AirTag punktet für mich auch dank weiterer nützlicher Zusatz-Features wie dem Stalking-Schutz und Informationen via NFC beim Finden. Laut Hersteller erfolgt die Verbindung zum „Wo ist?“-Netzwerk außerdem vollständig anonym und verschlüsselt – so bleiben persönliche Daten geschützt. Der AirTag selbst speichert auch keinen Standortverlauf. Einziger Nachteil neben der vergleichsweise niedrigen Kratzfestigkeit ist, dass der AirTag nicht dabei hilft, das eigene iPhone zu orten.
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Mein Preis-Leistungs-Sieger: der ANNNWZZD-Bluetooth-Tracker
Klein, bunt, mintgrün - der Air Tag von ANNNWZZD wird mit einer Silikon-Halterung geliefert, die wasserdicht ist. Soweit macht dieser Tracker für mich eine gute Figur. Da stört auch nicht, dass er im Vergleich zum Apple-Modell etwas klobiger daherkommt.

Die Einrichtung erfolgt über die vorinstallierte „Wo ist?“-iPhone App. Das Koppeln mit dem iOS-Gerät ist schnell und unkompliziert, da die Tracker auf derselben Technologie wie Apples AirTags basieren. Die Bedienung innerhalb der App ist ebenfalls gleich und so intuitiv, sodass auch Tech-Neulinge keine Probleme haben sollten. Laut Hersteller hält die Batterie auch hier 365 Tage. Beim Aktivieren des Trackers ist jedoch Vorsicht geboten: Wenn man wie ich zu stark am weißen Schutzpapier zieht, kann es passieren, dass das kleine Gerät auseinanderfällt. Der ANNNWZZD-Tracker bietet laut Herstellerangaben eine Bluetooth-Reichweite von bis zu 100 m. In der Praxis hängt die effektive Reichweite jedoch stark von der Umgebung ab.

Der ANNNWZZD-Tracker zeigt sich im Test als spannende Alternative zum Original von Apple. Voll kompatibel mit der „Wo ist?“-App nutzt er das riesige Apple-Netzwerk zur Standortübermittlung – anonym, sicher und erstaunlich effektiv. Selbst wenn der Tracker nicht in Reichweite des eigenen iPhones ist, helfen andere Apple-Geräte bei der Ortung - ein großer Pluspunkt. In der Praxis überzeugt der Tracker mit solider Bluetooth-Ortung und einem zuverlässigen Signalton, auch wenn letzterer in lauter Umgebung schnell untergeht.
Kleiner Wermutstropfen: Die Ortungsgenauigkeit reicht im Test nicht ganz an das Original von Apple heran, und es kommt vereinzelt zu Signalstörungen – ein Phänomen, das bei mir im AirTag-Test nicht aufgetreten ist.
Wichtig zu wissen: Android-Nutzer schauen hier in die Röhre, denn der Tracker funktioniert ausschließlich mit iOS.
Galaxy Samsung SmartTag2 – Batterielaufzeit angeblich 500 Tage!
Der Galaxy Samsung Smart Tag1 ist etwas größer und schwerer als die beiden Tracker davor, aber für mich immer noch handlich. Das Gehäuse wirkt solide und robust. Durch eine Öse lässt sich der Smart Tag problemlos am Schlüsselbund befestigen, Zubehör wird nicht benötigt. Außerdem soll der ovale Tracker wasserdicht sein und laut Hersteller eine Batterielaufzeit von rund 500 Tagen haben.

Der Galaxy Smart Tag2 wird mit einem Werkzeug geliefert, das dem kleinen Gerät zum Öffnen des SIM-Fachs ähnelt - in diesem Fall dient es zum Auswerfen des Batteriefachs. Der Tracker verwendet Standard-CR2032-Batterien.

Die Einrichtung des Trackers ist unkompliziert. Einfach das Gerät in die Nähe des Handys halten, schon wird es automatisch erkannt. Allerdings gibt es einen Haken: Für die Nutzung benötige ich ein aktuelles Samsung-Smartphone sowie die SmartThings-App.
Die App zeigt nicht nur die Entfernung zum Tracker an, sondern gibt in unmittelbarer Nähe auch die genaue Richtung vor.

Für eine präzise Nahbereichs-Ortung – beispielsweise ein Schlüssel in der Sofaritze – muss das Samsung-Gerät außerdem Ultrawideband (UWB) unterstützen. Diese Funktion bieten nur die Plus- und Ultra-Modelle der Galaxy-Smartphones. Da mein Samsung-Handy diese Funktion nicht hat, muss ich mich auf das akustische Signal des Trackers verlassen. Einen Pluspunkt gibt es allerdings für die Kompassansicht.
Auch in meinem Such-Test macht der Smart Tag2 nicht immer einen zufriedenstellenden Job. Unterwegs dauert es manchmal einige Minuten, bis der Tracker meinen Schlüsselbund orten kann - am Ende finde ich aber alles wieder.
Es gibt auch einen Lost-Mode, der eine Nachricht an jeden sendet, der den Smart Tag 2 per NFC scannt. Dabei besteht die Möglichkeit, Kontaktinformationen zu hinterlegen.
In Kombination mit einem Samsung-Smartphone ist dieser Tracker für mich in jedem Fall ein guter Schlüsselfinder.
Tile by Life360 Slim – der Kreditkarten-Tracker mit SOS-Funktion
Der Tile by Life360 Slim Tracker kommt in Kreditkartengröße und ist damit perfekt für die Geldbörse geeignet. Das Design ist schlicht, aber funktional. Das Gerät ist wasserdicht und sowohl mit iOS als auch Android kompatibel. Laut Herstellerangaben soll die Batterie ganze drei Jahre halten.

Der Tracker funktioniert sowohl mit Android als auch mit iOS-Geräten und basiert auf Bluetooth und dem Tile-Netzwerk. Um ihn zu aktivieren, lade ich mir die Life360-App runter. Die Registrierung dauert zwar nicht lange, aber im Vergleich zu den Trackern davor, die sich sofort mit dem Smartphone verbinden, hält die Installation etwas auf.
Die App ist intuitiv, die Funktionen verständlich. Auch hier habe ich die Möglichkeit, einen Namen und ein Symbol für mein Tile Slim auszuwählen, ich entscheide mich für die Geldbörse.
Einen Pluspunkt gibt es von mir für die SOS-Funktion in der App: Mit einem Dreifachklick auf die Tile-Taste kann ich einen SOS-Alarm an ausgewählte Personen inkl. Standort senden.

Das Tile Slim wirbt mit einer Bluetooth-Reichweite von bis zu 106 Metern - im Praxistest funktioniert das Auffinden allerdings bereits bei viel geringeren Distanzen nicht. Im ersten Versuch platziere ich den Tracker am entferntesten Punkt meiner Wohnung platziert und starte die Suche aus rund 30 Metern Entfernung. Die App zeigt eine mittlere Signalstärke an und empfiehlt mir, mich in Richtung des Signals zu bewegen, um eine bessere Verbindung herzustellen.
Sobald der Status „In der Nähe“ angezeigt wird, kann ich den Klingelton des Trackers aktivieren. So lässt er sich akustisch aufspüren – eine hilfreiche Funktion, wenn man beispielsweise nach dem Portemonnaie sucht.
Die Signalstärke wird grafisch über mehrere Ringe dargestellt, allerdings ohne Richtungspfeil. Dank seines zwitschernden Tons finde ich das Tile Slim in einem ruhigen Raum problemlos. Außerhalb der Bluetooth-Reichweite wird das Auffinden schwieriger: Im Gegensatz zum Apple AirTag oder Samsung Smart Tag 2 bedeutet das Fehlen der Ultrabreitbandtechnik, dass der Tile Slim nur eine ungefähre Vorstellung davon liefert, wo sich etwas befindet – den Rest müssen meine Ohren erledigen.

Der Tile Slim ist ein kompakter Bluetooth-Tracker, der sich leicht verstauen lässt. Er nutzt Bluetooth und das Tile-Netzwerk, um den Standort zu ermitteln, aber das Fehlen von Echtzeit-Standortdaten und Richtungshilfen bei der Suche lässt ihn hinter die Konkurrenz zurückfallen. Außerdem ist für manche Funktionen eine kostenpflichtige Pro-Version der Life360-App erforderlich.
Video-Tipp: GPS-Tracker im Check – was können die Geräte wirklich?
Musegear Schlüsselfinder – Tracker mit Foto-Funktion
Der kleine Tracker von Musegear ist ein deutsches Produkt, das mir in Sachen Datenschutz gleich ein besseres Gefühl gibt. Der Tracker kommt in auffälligem Orange und wird mit zwei Schlaufen sowie einer Klebemöglichkeit geliefert. Damit habe ich die Wahl, ob ich ihn an mein Fahrrad oder meinen Koffer klebe oder an meinen Schlüssel befestige. In meinem Test entscheide ich mich für den Rucksack.
Laut Hersteller muss die Batterie nach zwölf Monaten ausgetauscht werden, die Reichweite beträgt 90 Meter bei Sichtlinie.

Die Einrichtung des Trackers ist denkbar einfach: Ich lade die Musegear 2 App herunter und verbinde den Tracker damit. Die Anwendung ist schlicht und übersichtlich gestaltet: Bis zu fünf Tracker können zeitgleich im Blick behalten und farblich unterschieden werden. Die App verzichtet auf eine Registrierung, bietet aber keine Community-Suche. Dafür gibt es einen Sprachassistenten, der leider nur mäßig funktioniert.
Ein witziges Feature ist die Foto-Funktion der App, mit der sich der Schlüsselfinder als Fernauslöser für die Kamera des Smartphones nutzen lässt. Sie ist aber nicht so gut wie herkömmliche Kamera-Apps und liefert bestenfalls Schnappschüsse.
Die App kommuniziert zuverlässig mit dem Schlüsselfinder, zeigt die letzte bekannte Position auf der Karte an und sendet Alarm, wenn der Tracker verloren geht. In meinem Test passiert das jedoch auch zu Hause öfters, was etwas nervig ist.
Eine Besonderheit ist der maximale Datenschutz: Als deutsches Produkt legt Musegear hohen Wert auf Sicherheit und speichert keine unnötigen Nutzerdaten. Zur Wasserdichtigkeit macht der Hersteller leider keine Angaben.

Der Musegear Tracker überzeugt durch sein ansprechendes Design, einfache Bedienung und die breite Kompatibilität mit iOS und Android. Die Betonung auf Datenschutz macht ihn attraktiv für Nutzer, denen Privatsphäre wichtig ist. Zwar erreicht er nicht die Reichweite und Präzision wie die anderen Geräte im Test, erfüllt aber zuverlässig seinen Zweck im Alltag - insgesamt gesehen eine solide und preiswerte Wahl zum Schutz von Schlüsseln und kleinen Wertgegenständen.
Meine Tipps vor dem Tracker-Kauf
Ihr solltet vorab unbedingt prüfen, ob der Tracker mit dem entsprechenden Smartphone kompatibel ist (iOS oder Android), ob ihr eine sehr präzise Ortung braucht (UWB) und wie wichtig euch das Thema Datenschutz ist. Oft lohnt sich auch ein Set, um mehrere Dinge gleichzeitig zu sichern.
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