Um 56 Prozent!Schlaganfall-Risiko erhöht! Experten finden bislang unbekanntes Warnzeichen

Überraschende neue Erkenntnis in Sachen Schlaganfall-Risiko!
Forscher aus den USA haben im Rahmen einer lang angelegten Studie den Zusammenhang von Einsamkeit und Schlaganfällen erforscht und dabei wichtige Ergebnisse erhalten. Was genau dahintersteckt?
Forscher untersuchen Einsamkeitsempfinden
Fühlt ihr euch manchmal einsam?
Zu viel Bildschirmzeit am Smartphone, bei Social Media und durch die Arbeit am PC – gerade in vermeintlich modernen Gesellschaften verbringen wir oft mehr Zeit mit virtuellen Kontakten als mit echten Menschen und in sozialer Interaktion. Und wer zu viel Zeit am Bildschirm verbringt, fühlt sich oft einsamer. Eine neue Studie aus den USA zeigt nun: Zwischen gefühlter Einsamkeit und dem Risiko für Schlaganfälle besteht ein signifikanter Zusammenhang.
Die Gruppe von Forschern der Universitäten Harvard, Cambridge und Boston hat die Resultate ihrer Studie im Online-Magazin The Lancet veröffentlicht. Das Forschungsteam hatte dafür Daten von Menschen ausgewertet, die von 2006 bis 2018 Teil einer Untersuchung waren und bereits Fragen zu ihrem Einsamkeitsempfinden beantwortet hatten. Unter anderem mussten die Probanden angeben, ob sie sich ausgeschlossen fühlten oder ob es Menschen in ihrem Leben gebe, denen sie sich anvertrauen können.
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Schlaganfall-Risiko bei Einsamkeit stark erhöht
Insbesondere wer angibt, solche Menschen nicht um sich zu haben, fühlt sich schneller einsam.

Im Rahmen der Studie wurden die Teilnehmer vier Jahre später erneut befragt, um herauszufinden, wie sich ihr Einsamkeitsempfinden verändert hatte. Die Ergebnisse zeigten, dass die Personen, die zu beiden Zeitpunkten hohe Werte aufwiesen (konstant hoch) – sich also sehr einsam fühlten – ein um 56 Prozent höheres Schlaganfallrisiko hatten als jene, die durchgehend niedrige Werte aufwiesen und sich entsprechend weniger einsam fühlten.
Überraschend bei der Studie: Im Widerspruch zu bisherigen Ergebnissen erhöhte sich das Schlaganfall-Risiko aufgrund gefühlter Einsamkeit größtenteils unabhängig von anderen verhaltensbezogenen Risikofaktoren für Schlaganfälle.
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Schlaganfall: Das sind generelle Risikofaktoren
Manche Faktoren für ein erhöhtes Schlaganfall-Risiko sind erblich bedingt, andere Risikofaktoren könnt ihr selbst aus dem Weg räumen.
Alter: Ungefähr die Hälfte der Schlaganfälle ereignen sich bei über 75-Jährigen. 15 Prozent der Schlaganfall-Patienten sind unter 45 Jahre alt.
Genetische Veranlagung: Wenn ihr in der Familie schon einmal einen Schlaganfall hattet, könnte euer Schlaganfall-Risiko erhöht sein.
Gewicht: Übergewicht kann zu erhöhtem Blutdruck oder Diabetes führen. Bei Herz- und Kreislauferkrankungen hat sich gezeigt, dass bei einer Gewichtsabnahme das Risiko gesenkt werden konnte.
Blutdruck: Je höher der Blutdruck, desto höher das Schlaganfall-Risiko. Bluthochdruck verursacht Schäden an den Gefäßwänden und begünstigt die Entwicklung von Arteriosklerose.
Cholesterinspiegel: Fettstoffwechselstörungen oder ein erhöhter Cholesterinspiegel verdoppeln das Schlaganfall-Risiko.
Gefäßgesundheit: Ursache für Schlaganfälle ist häufig eine Gefäßverkalkung, die sogenannte Arteriosklerose. Bei dieser bilden sich Ablagerungen in der elastischen Gefäßwand, die dadurch immer enger wird.
Diabetes: Diabetes mellitus, auch Zuckerkrankheit genannt, erhöht für Diabetiker das Schlaganfall-Risiko um das Zwei- bis Dreifache.
Rauchen: Rauchen verdoppelt das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden.
Alkoholkonsum: Alkohol in Maßen hat keinen Einfluss auf das Schlaganfall-Risiko. Ein Glas Rotwein ab und zu kann sogar den Cholesterinspiegel senken. Mehr soll es aber nicht sein, sonst steigt das Risiko sofort.
Zu wenig Bewegung: Durch Sport werden die Gefäße elastisch gehalten. Blutdruck und Cholesterinwerte sinken, der Zuckerstoffwechsel wird reguliert. Wenig körperliche Bewegung begünstigt das Schlaganfall-Risiko.
Laut Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe sind 70 Prozent der Schlaganfälle vermeidbar. Es gilt also, die Risikofaktoren so stark wie möglich zu minimieren. Auch die gefühlte Einsamkeit zählt nun dazu. Ein gutes soziales Umfeld und die Pflege von Freundschaften und Beziehungen sind damit einmal mehr als essenziel für eure seelische und körperliche Gesundheit. (mjä)
































