Jeder Höhepunkt eine Tortur

Mann (22) reagiert allergisch auf seinen eigenen Orgasmus

Ein Mann in Unterhose schaut sich in seinen Intimbereich.
Das seltene Post-Orgasmic-Illness-Syndrom provoziert eine allergische Reaktion beim Mann nach dem Höhepunkt.
iStock: Biserka Stojanovic

Bestes Gefühl, das man(n) haben kann?
Erst geht es hoch hinauf, dann ganz steil bergab: Ein Mann aus Israel reagiert allergisch auf sein eigenes Sperma. Nach jedem Höhepunkt kämpft er gegen Grippeartige Symptome an. Doch nun haben Forscher offenbar einen Weg gefunden, ihm zu helfen!

22-Jähriger nach jedem Orgasmus drei Tage lang krank!

Seit er 14 Jahre alt ist, verspürt der Mann aus Israel beim Sex nicht nur Lust, sondern auch Schmerzen. Jedes Mal, wenn er ejakuliert, wird er nämlich krank. Es sei komplett egal, ob er masturbiere, Sex oder einfach nur einen „feuchten Traum“ habe, schreibt die Daily Mail. Der heute 22-Jährige hat anschließend Kopf- und Gliederschmerzen, seine Augen tränen und er ist wahnsinnig erschöpft und bekommt manchmal sogar Fieber. Stundenlang fühle der Mann sich, als würde sein „Gehirn nicht mehr richtig funktionieren“. Zum Teil dauern solche Anfälle bis zu drei Tage!

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Als seine Schmerzen zunehmend seine Beziehungen beeinflussen und er depressiv wird, entschließt sich der Mann ins Krankenhaus zu fahren und sich untersuchen zu lassen. Die Ärzte attestieren ihm das sogenannte Post-Orgasmic-Illness-Syndrom (POIS).

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Was ist POIS überhaupt?

In einem Werk der größten medizinischen Bibliothek der Welt – der National Library of Medicine (NIH) in den USA – steht, dass es sich bei POIS vermutlich um eine Autoimmunerkrankung handele, die chronisch verlaufe. Betroffene reagieren allergisch auf ein Protein im Sperma. Die Folge: Sie haben entweder direkt nach dem Orgasmus oder bis zu wenige Stunden danach grippeähnliche Symptome, die später zu kognitiven Einschränkungen wechseln - darunter Konzentrationsschwierigkeiten und Stimmungsschwankungen.

Nach spätestens sieben Tagen verschwinden die Symptome von jetzt auf gleich. Die Erkrankung kommt bei etwa einem von einer Million Menschen vor, wie viele Männer aber tatsächlich von der Autoimmunerkrankung betroffen sind, ist unklar.

Neue Behandlung ausprobiert: Können die Ärzte dem Mann helfen?

Oftmals werde mit einer Hyposensibilisierung gearbeitet, heißt es bei der NIH. Dabei werden dem Körper absichtlich die Stoffe zugeführt, auf die er allergisch reagiert. Damit versuchen Ärzte dem Körper beizubringen, anders auf das Allergen zu reagieren.

Im Falle des jungen Mannes aus Israel wird jedoch eine andere Taktik ausprobiert. Die Spezialisten der Allergie- und Immunologie Klinik des Lin Medical Centes in Haifa verabreichen ihm eine Medikamenten-Kombi aus Schmerzmitteln, Antihistaminika und dem Asthma-Medikament Omalizumab. Und die Behandlung schlägt tatsächlich an!

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„Nach sieben Monaten führte ein Versuch, die Behandlung abzubrechen, zum Wiederauftreten der Symptome“, schreiben die Ärzte im American Journal of Case Reports: „Gegenwärtig ist der Patient unter Omalizumab symptomfrei und fühlt sich bei sexuellen Aktivitäten wohl.“ Mann wolle nun mit seiner Hilfe weiter erforschen, ob man Omalizumab tatsächlich als gängige Behandlungsmethode gegen POIS einsetzen könne. (jbü)