Erstes Interview nach Monaten

ALS-kranker Reporter kann dank Trick wieder sprechen

Er kann wieder sprechen!
Der israelische Journalist Mosche Nussbaum hat amyotrophe Lateralsklerose (ALS). Seine Stimme und die Fähigkeit zu sprechen, lassen deshalb immer weiter nach. Doch nun veröffentlichte der Nachrichtensender N12 ein Interview mit dem 71-Jährigen, in dem Nussbaum komplett normal spricht. Wie kann das funktionieren? Wir verraten’s euch im Video.

Nussbaum beim Interview ganz emotional

Es wirkt wie ein ganz normales Interview, ist jedoch ein kleines Wunder: „Hier, wie früher“, sagte der 71-jährige Mosche Nussbaum im Dialog mit der Moderatorin Dana Weiss. „Was sagst du dazu? Gefällt es dir?“ Zum ersten Mal seit einem Jahr sitzt er wieder im TV-Studio. Der in Israel sehr bekannte Journalist hat amyotrophe Lateralsklerose (ALS). Seine Stimme und die Fähigkeit zu sprechen, lassen deshalb immer weiter nach.

Bis jetzt. Denn in dem Gespräch mit N12 redet der Polizeireporter ganz normal. „Es ist etwas merkwürdig“, sagt er und er verspüre auch einen gewissen Schmerz im Herzen.

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Ein Sprecher des Senders N12 erklärte, wie das möglich sein kann. Mithilfe eines KI-Programms seien Beispiele der Stimme des TV-Journalisten gesammelt worden. Er tippe seine Berichte und diese würden dann von dem Stimmprogramm abgelesen. Ein anderes AI-Programm sei für die Lippenbewegungen zuständig. Nussbaum sei dafür physisch im Studio aufgenommen worden. Es gebe aber keine Live-Schalten mit ihm.

Was ist ALS?

Die amyotrophe Lateralsklerose (ALS) führt zur Zerstörung des Nervensystems. Dadurch kommt es zu Muskelschwund, Schluck-, Atmungs- und Sprechstörungen. Bekanntester ALS-Patient ist der 2018 gestorbene Astrophysiker Stephen Hawking. (dpa/jbü/naw)