Da wäre selbst eine Schnecke schneller gewesenPostkarte an Lydia brauchte 121 Jahre

Postkarte wird über ein Jahrhundert nach Versand zugestellt
Diese Postkarte war 121 Jahre unterwegs.
dpa

England steht vor einem Rätsel.
Nach 121 Jahren ist eine Postkarte in Wales zugestellt worden. Die Nachricht war an eine Miss Lydia Davies gerichtet. Jetzt fragt sich Großbritannien: Gibt es noch lebende Nachfahren? Und warum war die Postkarte so lange unterwegs?

Empfängerin war damals 16 Jahren alt

Die Nachricht ging bei einer Bausparkasse ein, die mittlerweile an der Adresse in der Stadt Swansea residiert.

Zur Zeit der Postkarte lebte dort ein John F Davies mit seiner Frau Maria und sechs Kindern - das älteste hieß Lydia, damals vermutlich 16 Jahre alt, wie Recherchen ergaben. Wie die Karte bei der Bausparkasse landete, ist völlig unklar.

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Ein Sprecher der Royal Mail sagte: „Wahrscheinlich wurde diese Postkarte wieder in unser System aufgenommen und blieb nicht über ein Jahrhundert lang auf dem Postweg verloren. Wenn eine Sendung in unserem System ist, sind wir verpflichtet, sie an die richtige Adresse zu liefern.”

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Lydia soll Gilbert und John grüßen

Mithilfe von Nutzern sozialer Medien entzifferte die Bausparkasse die Karte, die einen Hirschen in winterlicher Umgebung zeigt. Demnach schreibt ein Mann namens Ewart an „L”, es täte ihm so leid, dass er ein „Paar” eines unbekannten Artikels nicht mitnehmen könne. Er habe etwa 10 Schilling „Taschengeld, die Zugfahrt nicht eingerechnet, also komme ich gut zurecht”. Lydia solle bitte Gilbert und John von ihm grüßen.

Postkarte wird über ein Jahrhundert nach Versand zugestellt
Nutzer in den sozialen Medien halfen, die Karte zu entschlüsseln.
dpa

Die Postkarte ist in schwarzer Kursivschrift geschrieben und trägt eine grüne Halfpenny-Briefmarke mit dem Porträt von König Edward VII. (1901-1910).

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Das Unternehmen will nun nach Angehörigen der Angeschriebenen suchen. Das könnte schwierig werden: Der Nachname Davies ist in Wales sehr häufig. Womöglich leben die Nachfahren aber gar nicht mehr in dem britischen Landesteil. Lydia habe einen Mann aus London geheiratet, dem ein Hotel gehört habe, sagte ein Unternehmenssprecher. (dpa/eon)