Waldbrände wüten im ganzen Mittelmeerraum Flammeninferno in Griechenland: „Möge Gott uns und den Menschen hier helfen“
„Es ist wie Weltuntergang.“
So drastisch beschreiben Feuerwehrleute die Waldbrände in Griechenland. Ein Feuerwehrmann ist mit seinem Team aus der Hauptstadt Athen nach Patras angerückt. Er sagt: „Wir können nichts weiter tun. Möge Gott uns und den Menschen hier helfen.“ Auch in fast allen anderen Ländern im Mittelmeerraum breiten sich Feuer aus.
Situation in Spanien schlimmer als im Vorjahr
Einige Länder haben die EU um Hilfe gebeten. Drei Menschen sind in den Feuern ums Leben gekommen. Tausende fliehen derzeit vor den Flammen. Betroffen sind auch etliche Urlaubsregionen. In Spanien sind Dutzende Brände weiter außer Kontrolle. Das Land bat die EU um Hilfe und wird im Rahmen des Europäischen Hilfemechanismus bei Katastrophen „in Kürze“ zwei Löschflugzeuge erhalten, wie der staatliche TV-Sender RTVE berichtete.

Bisher ist in Spanien schon eine größere Fläche verbrannt als im gesamten Vorjahr. Tausende Menschen mussten aus ihren Häusern fliehen und zahlreiche Straßen sowie auch die Bahnverbindung zwischen Madrid und Galicien waren gesperrt. In der autonomen Gemeinschaft Kastilien und León sei ein Brandbekämpfer an seinen Verletzungen gestorben, berichtete RTVE. Die Zahl der Toten in dieser Woche stieg damit auf drei. Auch in Portugal wüteten weiter mehrere Waldbrände.

Lage in Griechenland sehr gefährlich
Trotz einer leichten Verbesserung der Lage gaben die Behörden auch in Griechenland keine Entwarnung. Noch immer kämpfen Feuerwehr, Freiwillige und Anwohner unermüdlich gegen zahlreiche Brandherde. Besonders betroffen sind Regionen rund um die Hafenstadt Patras, die Inseln Chios und Zakynthos sowie ein Gebiet nahe der albanischen Grenze.

Die Lage sei regional unterschiedlich: Auf Zakynthos sei das Feuer inzwischen unter Kontrolle, während auf der Insel Chios weiterhin große Sorge bestehe. „Die Feuerfront dort ist derzeit unsere größte Herausforderung“, sagte ein Feuerwehr-Sprecher dem Nachrichtensender Skai.
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Er äußerte die Hoffnung, dass die Kombination aus der nächtlichen Arbeit am Boden und den gezielten Löschflügen am Morgen zur Stabilisierung beitrage. „Dieser Tag wird – auch dank der nachlassenden Winde – deutlich günstiger verlaufen als die vorherigen“, prognostizierte er. (uvo; dpa)