Prozess um Tod eines Vierjährigen

Junge (4) bettelt um Essen, doch sein Vater lässt ihn verhungern

„Papa, darf ich Brot haben?”
Der verzweifelte Hilferuf des vierjährigen Benjamin Cervera hallt wie ein Echo in einem Gerichtssaal von Texas (USA) wider. Anwesende sind schockiert. Erneut geht es in dieser Verhandlung um das tragische Schicksal des verhungerten Jungen.

Verzweifelte Hilferufe

Benjamin Cervera lebt mit seinen Geschwistern, seinem Vater Brandon und seiner Stiefmutter in einer Wohnung in Texas, die bald zum Schauplatz eines unvorstellbaren Verbrechens wird. Der kleine Junge stellt kurz vor seinem Tod die Frage, die die schockierende Realität offenbart: „Papa, darf ich Brot haben?“ Er bettelt um Essen, während die Türen der Küchenschränke mit Schlössern gesichert sind, um ihm den Zugang zu Nahrung zu versperren.

Schockierende Beweise

Die Staatsanwaltschaft zeigt im Prozess gegen den Vater mehr als 30 verstörende Videos, die von Benjamins Stiefmutter und Überwachungskameras stammen. Die Aufnahmen dokumentieren, wie der schwache Junge nachts in die Küche schleicht, um nach etwas Essbarem zu suchen. Er zittert unkontrolliert, bettelt um Brot und Wasser und trinkt Desinfektionsmittel, während er um Hilfe ruft.

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Mehrere Experten werden vor Gericht aufgerufen, um die Umstände von Benjamins Tod zu beleuchten. „Meiner Meinung nach gab es erhebliche Beweise dafür, dass Benji vor seinem Tod hungerte”, erklärt Kinderarzt Dr. James Lukefahr. Zum Zeitpunkt seines Todes wog Benjamin nur etwa zwölf Kilo.

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Der kleine Benjamin verhungert

Benjamin wird am 17. August 2021 bewusstlos aufgefunden, seine Stiefmutter bringt ihn ins Krankenhaus. Aufgrund seines kritischen Zustands ruft eine Krankenschwester die Polizei, doch der Junge stirbt, bevor die Beamten eintreffen. Im April wurde die 25-jährige Stiefmutter bereits wegen des gleichen Vorwurfs schuldig gesprochen und zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt. Für den Vater droht im Falle einer Verurteilung eine lebenslange Haftstrafe. (nha)