Aus Kabbelei wird plötzlich Ernst

Vater ersticht Tochter (14) – während er das Abendessen kocht!

Eine Person schneidet auf einem Schneidbrett mit einem Küchenmesser eine Tomate.
Sie albern in der Küche herum, dann ist Scarlett tot. (Symbolbild)
Fabian Sommer/dpa/Archivbild

Wie konnte eine harmlose Spielerei so enden?
Die scharfe Klinge eines Küchenmessers dringt 11 Zentimeter tief in Scarletts Brust und durchbohrt ihr Herz. Ihr Vater soll das Mädchen im vergangenen Juli während einer Kabbelei in ihrem Haus im englischen Darlington erstochen haben. Aus Versehen, wie der 50-Jährige vor Gericht beteuert. Doch sagt er die Wahrheit?

„Die Wunde ist zu tief, um versehentlich verursacht worden zu sein”

„Wir haben herumgealbert. Wir haben uns geprügelt, und sie stürzte sich auf mich, und der Schlag ging einfach rein”, sagt Simon V. am ersten Prozesstag vor dem Crown Court aus. Er habe nicht absichtlich zugestochen.

Das passt für die Staatsanwaltschaft nicht zusammen. „Die Wunde ist zu tief, um versehentlich verursacht worden zu sein”, heißt es von der Ermittlungsbehörde. Die 14-Jährige stirbt an massivem Blutverlust. Um einen solchen Stich zu verursachen, müssen Handgelenk und Ellenbogen fest angespannt werden. Der 50-Jährige muss das Messer zum Tatzeitpunkt fest in der Hand gehalten haben. Eine Analyse der Gerichtsmedizin bestätigt diesen Vorwurf. Das Küchenmesser sei bei einer „stichähnlichen Aktion“ verwendet worden.

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Schöner Familientag mit tragischem Ende

Bei ersten Befragungen erklärt der Vater, dass er mit Scarlett herumgealbert und sie sich in der Küche gegenseitig mit Sachen beworfen hätten. Die Familie habe einen schönen Tag beim Fußballschauen verbracht, mit seiner Frau habe er zuvor Wein getrunken. Diese erklärt: „Ich habe das Küchenmesser herausgenommen, um Knoblauchbrot zu schneiden. Er nahm gleichzeitig den Pfannenwender in die Hand und bemerkte nicht, dass das Messer dabei war.“ Auch der 50-Jährige sagt aus, dass er nicht bemerkt habe, dass er ein Messer hielt. Das sei ihm erst später klar geworden – zu spät für seine Tochter.

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Vater: Es war kein Mord!

Scarletts Tod reißt ein tiefes Loch in das Leben ihrer Eltern. Das Mädchen war das einzige Kind des Paars, sie hätten weder den Wunsch noch das Verlangen gehabt, ihr zu schaden, erklärt ihr Verteidiger während des Prozesses. Simon V. wird für den Rest seines Lebens damit zurechtkommen müssen, für den Tod von Scarlett verantwortlich zu sein. Einen Mord oder vorsätzliches Handeln streitet er aber vehement ab. Der Prozess soll am Donnerstag (16. Januar) fortgesetzt werden. (okr)