Ralph Leroy Menzies soll in Utah sterben
Rettet seine angebliche Demenz den Mörder vor der Hinrichtung?

Es ist wohl seine letzte Chance auf Leben.
In den nächsten Tagen soll entschieden werden, ob der zum Tode verurteilte Mörder Ralph Leroy Menzies hingerichtet werden darf oder nicht. Seine Anwälte verweisen auf eine angebliche Demenz beim 66-Jährigen.
Todesurteil nach Ermordung von Maurine Hunsaker im Jahr 1986
Menzies wurde am Montag vor ein Gericht im US-Bundesstaat Utah gebracht, wie der TV-Sender FOX13 berichtet. In einer einwöchigen Anhörung soll das Gericht feststellen, wie es um die Gesundheit des Todeskandidaten bestellt ist. Ihr Mandant leide an Demenz, seine Hinrichtung sei deshalb verfassungswidrig, argumentieren seine Verteidiger. Die Anwälte des Bundesstaates bestreiten dies.
Wegen der Entführung und Ermordung von Maurine Hunsaker im Jahr 1986 wurde Menzies zum Tode verurteilt. Im Januar dieses Jahres erließ die Generalstaatsanwaltschaft von Utah einen Vollstreckungsbefehl für die Hinrichtung des Mörders, nachdem der Oberste Gerichtshof der USA seine letzte Berufung abgelehnt hatte.
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Anwälte halten Ralph Leroy Menzies für hinrichtungsunfähig
„Er weiß, was er getan hat”, sagt Matt Hunsakers Sohn Matt dem US-Sender CNN. Vor Gericht muss er dem Mörder seiner Mutter zum ersten Mal seit Jahren wieder in die Augen blicken. Hass empfinde er nicht, erzählt er bei FOX13 auf die Frage nach seinen Gefühlen. Dieser habe in seinem Leben keinen Platz. „Das ist ein Kapitel, das wir hinter uns gelassen haben.” Aber dass Menzies im Gerichtssaal ist, sei „ein Sieg für die Familie”.
Die Anwälte von Ralph Leroy Menzies hoffen, dass der Richter ihren Mandanten für hinrichtungsunfähig erklärt. Experten hätten bei ihm eine vaskuläre Demenz (von Durchblutungsstörungen im Gehirn verursachte Demenz) diagnostiziert. „Selbst an einem guten Tag ist er noch erheblich beeinträchtigt”, berichtet Menzies’ Anwalt Eric Zuckerman.
Matt Hunsaker geht weiterhin davon aus, dass der Mörder hingerichtet wird. „Ich finde noch immer: Es sollte Gerechtigkeit herrschen”, sagt er. (bst)