Mutter von vermisstem Kind kann’s nicht fassen
Die nächste Frau behauptet: Ich bin deine seit 1985 verschwundene Tochter

Nach der Schule verliert sich ihre Spur.
Am 22. Februar 1985 steigt die damals achtjährige Cherrie Mahan aus Pennsylvania in der Nähe ihres Elternhauses aus dem Schulbus und wird nie wieder gesehen. Was mit ihr passiert ist, ist bis heute ungeklärt. Jetzt behauptet eine Frau in einer Facebook-Gruppe, das Mädchen von damals zu sein - sehr zum Ärger von Mutter Janice McKinney. Denn es ist schon die vierte Person, die vorgibt ihre Tochter zu sein und ihr unnötig Hoffnung macht.
Mutter von vermisstem Mädchen: „Sie sah Cherrie überhaupt nicht ähnlich!”
„Die Leute sind gemein, sie sind grausam. Das hier macht mich wahnsinnig”, sagt Janice McKinney einer Lokalzeitung, aus der die New York Post zitiert. Inzwischen sind fast vier Jahrzehnte vergangen seit ihre Tochter verschwunden ist. Der Fall gilt inzwischen als Cold Case, als ungeklärter Kriminalfall. Die Behörden haben eine Belohnung von umgerechnet rund 4.500 Euro ausgesetzt für Hinweise, die zur Aufklärung führen. Rund um den Jahrestag von Cherries Verschwinden und ihren Geburtstag im August sei sie es inzwischen gewohnt, dass sich Menschen melden, sagt McKinney. Dann „rechne ich mit dem Wahnsinn. Aber das hier hat mich jetzt getroffen”.
In der Facebookgruppe „Memories of Cherrie Mahan“ behauptet eine Frau vor rund einem Monat, ihre Tochter zu sein. Dabei „sah sie Cherrie überhaupt nicht ähnlich”, sagt ihre Mutter der Zeitung. Jedes Mal schmerze sie es, wenn völlig fremde Menschen solche Dinge behaupteten. Alte Wunden würden schonungslos wieder aufgerissen.
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Vermisste Cherrie Mahan: „Wenn sie tot wäre, wäre sie im Himmel”
„Wenn Sie Ihre 15 Minuten Ruhm wollten, haben Sie sie bereits vertan“, sagt McKinney an die Frau gerichtet. Ihr Beitrag wurde inzwischen zwar aus der Facebookgruppe entfernt. Dennoch gehen die Ermittler der möglichen Spur nach. So lange solche Dinge passieren, könne sie nie abschließen, beklagt sich die Mutter.
Immerhin habe sie das Gefühl, dass es Cherrie gut gehe. „Wenn sie tot wäre, wäre sie im Himmel bei meinen Eltern und meinen Brüdern. Wenn sie am Leben wäre, würde sich jemand um sie kümmern. Ich weiß nicht, warum ich so denke”, sagt McKinney der Lokalzeitung. Für die Zukunft wünsche sie sich, dass sich alle, die im Fall ihrer Tochter ermittelt hätten, an einem Tisch versammeln und sich austauschen könnten. Janice McKinney ist sich sicher, dass das Schicksal ihrer Tochter geklärt werden könne: „Irgendwo hat irgendjemand etwas übersehen und irgendjemand weiß es”. (sbl)
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