Seltene Infektion nimmt ihm das LebenBadeausflug wird zur Todesfalle – Kind (11) stirbt an „hirnfressender Amöbe”

Er springt ins Wasser – und zahlt mit seinem Leben!
Tomášek (11) freut sich auf seinen Schwimmkurs im Thermalbad von Štúrovo. Stunden später kämpft er mit Fieber, Halluzinationen – dann versagt sein Gehirn. Ärzte stellen fest: Er ist infiziert mit einem unsichtbaren Killer, den kaum jemand kennt – der aber binnen Tagen tödlich endet.
„Alles ging sehr schnell“ – Eltern unter Schock
Tomášek besucht Anfang Juni das Thermalbad Vadaš in Štúrovo, einer Kleinstadt im Süden der Slowakei, direkt an der Donau. Nur wenige Tage nach dem Schwimmbadbesuch treten bei ihm plötzlich schwere Symptome auf: Fieber, Schwindel, Krämpfe. Die Familie bringt ihn ins Krankenhaus. Doch die Ärzte sind machtlos – der Junge ist infiziert mit Naegleria fowleri, einer sogenannten „hirnfressenden Amöbe“. Der extrem seltene Erreger dringt beim Schwimmen durch die Nase ins Gehirn ein und zerstört dort binnen kurzer Zeit das zentrale Nervensystem.
Lese-Tipp: Mann zieht Wasser durch die Nase – dann zersetzen fleischfressende Bakterien sein Gehirn
Wie der slowakische Sender Markíza TV berichtet, klagte Tomášek bald nach dem Bad über starke Kopfschmerzen und begann zu halluzinieren. „Er hatte plötzlich Krampfanfälle. Es ging alles sehr schnell“, erzählt ein Familienmitglied.
Am Dienstagmorgen stirbt der Elfjährige – nur wenige Tage nach dem harmlosen Schwimmbadbesuch.
Nach der Tragödie: Suche nach der tödlichen Spur im Wasser
Nach dem Tod des Jungen wird das Thermalbad Vadaš in Štúrovo vorsorglich geschlossen. Der Bürgermeister der Stadt, Eugen Szabó, teilte laut der slowakischen Nachrichtenagentur TASR mit: „Wir sprechen der Familie unser tief empfundenes Beileid aus. Das gesamte Umfeld ist schockiert.“ Auch das regionale Hygieneamt (RÚVZ Nové Zámky) informiert die Öffentlichkeit über erste Maßnahmen.

Sprecherin Martina Dikanová erklärte laut TASR: „Das Thermalbad wurde aus Sicherheitsgründen geschlossen. Wir untersuchen derzeit Wasser- und Abstrichproben im Labor.“ Die Analyse sei technisch aufwendig, da der Erreger nur in minimalen Mengen nachweisbar sei. „Die Ergebnisse werden frühestens Ende der Woche erwartet“, so Dikanová weiter.
Im Video: Lily aus Texas mit hirnfressender Amöbe infiziert
Die Amöbe, die durch die Nase ins Gehirn kriecht
Naegleria fowleri ist ein mikroskopisch kleiner Parasit, der nur in warmem Süßwasser vorkommt – z. B. in Thermalbecken, schlecht gewarteten Pools oder warmen Flüssen. Beim Tauchen oder Springen kann er durch die Nase eindringen, wandert über den Riechnerv ins Gehirn – und richtet dort binnen weniger Tage verheerenden Schaden an.
Lese-Tipp: Frau stirbt an „Hirnfressender Amöbe”
Die Krankheit heißt Primäre Amöben-Meningoenzephalitis (PAM) – eine Entzündung von Hirnhaut und Gehirn. Die Überlebensrate liegt weltweit unter fünf Prozent. In Europa sind Fälle extrem selten, in den USA wurden zwischen 1962 und 2023 nur vier Überlebende bei über 160 Infektionen registriert. (gsc)