Video zeigt Moment der Befreiung

Nach drei Monaten ohne Tageslicht - syrischer Gefangener aus Assads Folter-Zelle gerettet

Emotionale Befreiung aus der Hölle!
Ein Fernsehteam entdeckt offenbar zufällig eine geheime Untergrundzelle des ehemaligen Präsidenten Baschar al-Assad. Dort befreien sie den syrischen Gefangenen Adil Hurbal. Drei Monate sei er ohne Tageslicht gefangen gehalten worden, mindestens vier Tage ohne Essen und Trinken. Der bewegende Moment der Befreiung wird dabei gefilmt.

In fensterloser Geheimzelle eingesperrt

Aus Todesangst versteckte sich der syrische Gefangene unter einer Decke.
Aus Todesangst versteckte sich der syrische Gefangene unter einer Decke.
CNN

Die CNN-Reporterin ist eigentlich auf der Suche nach dem vermissten US-Journalisten Austin Trice in einem ehemaligen Hauptquartier des syrischen Luftwaffengeheimdienstes in Damaskus. Plötzlich entdeckt die Journalistin mit einem Rebellenkämpfer eine abgeschlossene Zelle. Sie scheint zunächst leer zu sein, doch der bewaffnete Soldat zieht an einer Decke, die an der Wand in der Zelle liegt. Darunter kommt ein ausgezehrter Mann zum Vorschein, der sich sofort aufsetzt und erschrocken die Hände in die Höhe reckt.

Lese-Tipp: Nach Umsturz in Syrien: Mustafo Hamdo (28) kann endlich zurück in die Heimat

„Ich bin Zivilist“, sagt er auf Arabisch. Adil Hurbal erzählt seinen Rettern, dass er aus der Stadt Homs komme und seit drei Monaten in der Zelle eingesperrt sei – ohne Fenster. Offiziell bestätigen lässt sich das nicht. Aber: Sichtlich aufgewühlt verlässt Hurbal mit dem Soldaten und Clarissa Ward die unterirdische Zelle. „Drei Monate lang wusste ich nichts über meine Familie. Ich habe nichts von meinen Kindern gehört“, so Herbal zu seinen Rettern. Völlig verängstigt klammert er sich mit beiden Händen an den Arm der Journalistin, als sie ihm eine Flasche Wasser zum Trinken reicht.

„Alles, wovor du Angst hast, ist weg”

„Oh Gott, da ist Licht!”, ruft der Gefangene, als er nach drei Monaten wieder den Himmel sieht.
„Oh Gott, da ist Licht!”, ruft der Gefangene, als er nach drei Monaten wieder den Himmel sieht.
CNN

Als Hurbal das erste Mal seit Monaten die Sonne und den Himmel sieht, sagt er: „Oh Gott, da ist Licht!“ Er steht offenbar unter Schock, zittert am ganzen Körper. Der Soldat erklärt ihm, dass Assads Regime gestürzt wurde und es keine Regierungsarmee und keine Gefängnisse mehr gebe. Eine unglaubliche Nachricht für den ehemaligen Gefangenen.

Lese-Tipp: Nach Flucht aus Syrien! Protz-Diktator Assad lässt Luxus-Autos zurück

Ein Sanitäter kommt zur Hilfe und sagt zu Hurbal: „Du bist in Sicherheit. Hab keine Angst mehr. Alles, wovor du Angst hast, ist weg.“ Für den Geretteten unglaublich. Mittlerweile sind rund zehntausend Gefangene aus den syrischen Gefängnissen befreit worden. Für die Journalistin Clarissa Ward war die Rettung von Hurbal einer der außergewöhnlichsten Momente in ihren 20 Jahren Berufserfahrung, betont sie später auf X. Gleichzeitig werden auf X aber auch Zweifel laut, ob die CNN-Reporterin nicht hereingelegt wurde. Der Mann ist halbwegs gut genährt, er blinzelt kaum, als das Licht ihn zum ersten Mal trifft. Unabhängig belegen lässt sich seine Geschichte nicht. Doch dass er offenbar tief bewegt ist, sieht man dem Mann an. (lmi)