Für Mustafo Hamdo (28) aus Syrien geht ein Traum in Erfüllung „Jetzt kann ich meinem Kind zeigen, wo ich aufgewachsen bin”
Es fühlt sich für ihn immer noch an wie ein Traum.
Als Mustafa Hamdo die Nachricht vom Umsturz des Assad-Regimes in Syrien hört, kann er es nicht fassen. 2015 flüchtet der heutige Malermeister allein aus Syrien nach Deutschland. Seitdem hat er seine Schwester und deren Familie nie wieder gesehen. Das könnte sich jetzt ändern.
„Meine Schwester hat seit Jahren keinen richtigen Strom”
Der damals 19-Jährige baut sich ein Leben in Deutschland auf. Mustafo heiratet, wird in Reinbek Malermeister und vor kurzem Vater. Auch wenn Schleswig-Holstein sein Zuhause ist, bleibt Aleppo seine Heimat. „Es ist unglaublich, dass man das Gefühl hat: Jetzt kann ich meinem Kind zeigen, wo ich aufgewachsen bin. Dass man vielleicht wirklich irgendwann die ganze Familie auf einem Haufen hat”, erzählt der Syrer im Gespräch mit RTL.
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Denn seine Schwester lebt noch in Syrien, ihre Familie habe den richtigen Zeitpunkt für die Flucht verpasst, erzählt Mustafo. Sie leben am Rande von Aleppo unter schwersten Bedingungen: „Meine Schwester hat seit Jahren keinen richtigen Strom. Die können nur abends eine kleine Lampe anmachen. Und Wasser ist auch sehr selten da. Wir haben alle paar Wochen Kontakt.”
Im Video: Wie geht es in Syrien jetzt weiter?
Rückkehr nach Syrien noch unklar
Ob eine Rückkehr nach Syrien möglich ist, wird sich erst zeigen. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge pausiert die Entscheidungen über Asylanträge vorerst. Weil Mustafo Hamdos Frau in Deutschland geboren ist, wird die kleine Familie erstmal nicht zurück nach Syrien gehen: „Sie müsste halt ihre Heimat verlassen. Und bis die Lage sich wirklich stabilisiert, wird es ein bisschen dauern. Deshalb ist das schwer zu beantworten.” Doch zumindest ein Zusammenkommen mit der gesamten Familie in Syrien scheint endlich Realität werden zu können. (jjä)