17 Tote bei tragischem Unglück in Lissabon
„Ich weiß, dass du dein Bestes gegeben hast, noch anzuhalten“ – Schwager trauert um Standseilbahn-Mitarbeiter

„Sein von allen anerkannter Mut und seine Professionalität fanden ein tragisches Ende!”
Als Bremser sitzt André Marques in der Standseilbahn in Lissabon, die am Mittwochabend (3. September) plötzlich entgleist und in ein Gebäude kracht. Mindestens 17 Menschen verlieren bei dem Unglück das Leben, so auch der langjährige Mitarbeiter des Bahn-Betreibers. Mit bewegenden Worten trauern nun Familienmitglieder und Kollegen.
Unternehmen trauert um toten Bremser André
15 Jahre lang arbeitet André für die Lissaboner Verkehrsgesellschaft Carris, wird in einem Nachruf des Unternehmens als „engagierter, freundlicher, lächelnder Profi” beschrieben, „der immer bereit ist, zum Gemeinwohl beizutragen.“ Während des Unglücks sitzt seine Kollegin Ana Santos in der Zentrale, erfährt dort von dem tragischen Unglück.
„Ich war erschüttert über all die Todesfälle, aber der eines Kollegen hat mich besonders berührt. In fast 31 Jahren bei Carris habe ich noch nie einen Unfall mit so vielen Todesopfern gesehen. Die Carris-Familie trauert. Lissabon trauert. Viel Kraft für alle trauernden Familien, aber besonders für deine”, richtet sie sich auf Facebook mit rührenden Worten an die Angehörigen des Bremsers.
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Auch Andrés Schwager João Santos trauert bei Facebook. Er sei sich sicher, „dass du dein Bestes gegeben hast, noch anzuhalten.“ Doch auch der erfahrene Bremser hat keine Chance mehr, die Katastrophe zu verhindern. „Bis eines Tages, Schwager, ich weiß, dass wir uns wiedersehen werden“, beschließt Santos seinen Trauergruß.
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Mindestens 17 Tote nach Standseilbahn-Unglück
Die historische Standseilbahn Elevador da Gloria entgleiste am Mittwochabend im Zentrum der Stadt und krachte in ein Gebäude. Grund war nach ersten Erkenntnissen ein Schaden des Kabels, mit dem der auf Schienen fahrende Wagen die steile Straße hinaufgezogen und beim Herunterfahren gebremst wurde. Eine Augenzeugin sagte dem staatlichen portugiesischen TV-Sender RTP, der Wagen sei bergab gerast, gegen ein Gebäude gekracht und „wie ein Karton“ auseinandergefallen.
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Mindestens 17 Menschen sterben bei dem Unglück, wie der Direktor des städtischen Zivilschutzdienstes am Donnerstagmittag nach RTL-Informationen bestätigt. Neben dem Aufzugbremser soll auch ein deutscher Familienvater unter den Opfern sein. Die Identifikation der restlichen Toten laufe noch. Unter den wohl 21 Verletzten seien Portugiesen, Deutsche, Spanier, ein Südkoreaner, ein Kanadier, ein Italiener, ein Franzose, ein Schweizer und ein Marokkaner.
Verwendete Quellen: eigene RTL-Recherche, dpa, Facebook, Carris.pt