Weil sie nicht mehr unterrichten darf, tötet sie einfach ein KindLehrerin ersticht Schülerin (8)

Ein Porträt der Achtjährigen auf einem Altar in einem Krankenhaus im Zentrum der Stadt Daejeon
Ein Porträt der Achtjährigen auf einem Altar in einem Krankenhaus im Zentrum der Stadt Daejeon
picture alliance / YONHAPNEWS AGENCY | Yonhap

Südkorea unter Schock!
Ein acht Jahre altes Mädchen wird von seiner Lehrerin erstochen. Die Frau hat die Tat gestanden. Nach Bekanntwerden der Tragödie legten viele Menschen Blumen, Puppen und Kondolenzschreiben für das Kind nieder.

Vater fragt: Wie können sich Eltern noch sicher fühlen?

Der Vater des Kindes meldet sich fassungslos zu Wort. „Wie können sich Eltern sicher fühlen, wenn sie ihr Kind in die Schule schicken, während ein Lehrer einen Schüler in der Schule tötet?“, fragt nicht nur er sich. Als er dieses öffentliche Statement abgibt, bricht seine Stimme. Obwohl wir seine Sprache nicht verstehen, fühlt jeder, der seine Worte hört, welchen unermesslichen Schmerz dieser Mann erdulden muss. Neben der Tat selbst in der Millionenstadt Daejeon sind auch die Umstände des Verbrechens erschütternd.

Der Vater des Opfers (l.) ist fassungslos und geschockt
Der Vater des Opfers (l.) ist fassungslos und geschockt
Associated Press

Die Mörderin, den Angaben nach eine Frau in den Vierzigern, ist offenbar psychisch krank. Seit 2018 sei sie wegen einer Depression in Behandlung gewesen, teilt die Polizei nach dem Verbrechen am Montag (10. Februar) mit. Laut dem Schulamt der Stadt hatte die Frau erst am 9. Dezember einen Antrag gestellt, wegen ihrer andauernden psychischen Probleme ein halbes Jahr für eine Behandlung beurlaubt zu werden.

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Lehrerin lockt Kind unter Vorwand ins Verderben

Nach nur 20 Tagen erklärt ein Arzt sie wieder für arbeitsfähig. Nur wenige Tage im Schuldienst wird sie erneut auffällig, greift eine Kollegin tätlich an. Am Tag des Mordes kommen Vertreter des Schulamtes in die Schule, um den Vorfall zu untersuchen. Sie empfehlen, die Frau sofort zu beurlauben.

Die Lehrerin sagt später bei der Polizei aus, über diese Entscheidung „verärgert“ gewesen zu sein. Sie kauft auf einem Markt ein Messer, beschließt, ein Kind und sich selbst umzubringen. Dass die Achtjährige ihr Opfer wird, ist reiner Zufall, sagt sie in ihrem Geständnis. Dem Mädchen wird zum Verhängnis, dass sie die letzte ist, die das Klassenzimmer verlässt. Die Lehrerin lockt sie in einen anderen Raum. Sie habe ihr gesagt, sie hätte ein Buch für es, gesteht die Mörderin.

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Achtjährige wehrt sich vergeblich gegen die Messerattacken

Sie sticht laut Polizei mehrere Dutzend Mal auf ihr Opfer ein, verletzt das Mädchen am Hals, im Bereich der Achselhöhle und an den Händen. Letzteres lässt darauf schließen, dass das Mädchen sich zu wehren versuchte. Vergeblich. Die Kleine stirbt. Nach Schulende bemerkt ein Busfahrer, dass ein Kind fehlt. Er alarmiert die Polizei, die das Mädchen findet. Neben ihm liegt die Lehrerin, die sich selbst Stichwunden zugefügt hat. Das Kind wird noch ins Krankenhaus gebracht, wo es für tot erklärt wird.

Vor der Schule haben viele Menschen Blumen, Spielzeug und Nachrichten zum Gedenken an das ermordete Mädchen abgelegt.
Vor der Schule haben viele Menschen Blumen, Spielzeug und Nachrichten zum Gedenken an das ermordete Mädchen abgelegt.
picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Kang Soo-hwan

Der Tod des Mädchens lässt ein ganzes Land fassungslos zurück. Auf einem der ungezählten Zettel und Nachrichten am Schulzaun steht: „Liebes Kind, ich bin eine Frau, die in der Nähe wohnt. Ich hätte nie gedacht, dass so etwas an der Schule, an der ich meinen Abschluss gemacht habe, passieren könnte. (…) Bitte geh in den Himmel und sei glücklich. Du kennst mich vielleicht nicht, aber ich hoffe, dass meine Aufrichtigkeit dich durch diesen Brief erreicht. Du musst sehr gelitten haben. Ruhe in Frieden.“

Präsident: „Eine Schule sollte der sicherste Ort sein”

Auch Südkoreas Präsident meldet sich zu Wort: „Es schmerzt mich, solche Vorfälle zu sehen, denn eine Schule sollte unser sicherster Ort sein“, so Choi Sang-mok. „Ich spreche der Familie des Opfers, die großen Schock und Qualen erlitten hat, mein tiefstes Beileid aus.“ (mit Material von AP)

Psychische Probleme, Suizidgedanken – hier findet ihr Hilfe

Habt Ihr psychische Probleme, suizidale Gedanken oder haben ihr diese bei einem Angehörigen/Bekannten festgestellt? Hilfe bietet die Telefonseelsorge: Anonyme Beratung erhält man rund um die Uhr unter den kostenlosen Nummern 0800 / 111 0 111 und 0800 / 111 0 222. Auch eine Beratung über das Internet ist möglich unter http://www.telefonseelsorge.de.