AfD-Chefin ist „nicht willkommen”

Schlager-Eklat! Vicky Leandros weigert sich, vor Alice Weidel zu singen

Die Schlagersängerin Vicky Leandros wollte laut Medienberichten AfD-Chefin Alice Weidel nicht im Publikum haben.
Die Schlagersängerin Vicky Leandros wollte laut Medienberichten AfD-Chefin Alice Weidel nicht im Publikum haben.
Carsten Koall/dpa

Gloria Fürstin von Thurn und Taxis lädt AfD-Chefin Alice Weidel zu den Schlossfestspielen ein – zum Unmut von Vicky Leandros, die dort singen soll.

Vicky Leandros stellt sich gegen Alice Weidel

Gloria Fürstin von Thurn und Taxis mischte sich im Park von Schloss St. Emmeram unter die Gäste.
Lud sowohl Vicky Leandros als auch Alice Weidel zu den Schlossfestspielen in Regensburg ein: Schirmherrin Gloria Fürstin von Thurn und Taxis
Armin Weigel/dpa

Eine eindeutige Ansage von Schlagersängerin Vicky Leandros und Hunderte Demonstrierende – die Einladung von AfD-Chefin Alice Weidel zu den Schlossfestspielen in Regensburg durch Schirmherrin Gloria Fürstin von Thurn und Taxis hat für einigen Wirbel gesorgt. Weidel kam nach Informationen der Deutschen Presseagentur am Ende nicht zum Auftritt des Schlager-Stars am Montagabend.

Laut Bild hatte Vicky Leandros erst kurz vorher von Weidels Einladung erfahren und Gloria Fürstin von Thurn und Taxis erklärt, dass Alice Weidel bei ihrem Konzert „nicht willkommen” sei. „Ich stehe für Vielfalt, Toleranz, Menschenwürde, Menschenrechte und Internationalität”, sagte die Sängerin der Zeitung. Nach dem Konzert äußerte sich ihr Management auf Nachfrage zunächst nicht zu dem Vorfall.

Weidel-Sprecher: Keine explizite Ausladung

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Vicky Leandros wollte für sie nicht singen: AfD-Chefin Alice Weidel
Sören Stache/dpa +++ dpa-Bildfunk

Ausgeladen worden sei Weidel aber nicht explizit, sagte ihr Sprecher Daniel Tapp. „Sie hatte eine Einladung und sie hat sich dann entschieden, lieber nicht hinzugehen.” Gloria Fürstin von Thurn und Taxis teilte dazu auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur schriftlich mit, dass die Polizei die Sicherheit auf dem Gelände nicht habe garantieren können. Daraufhin habe Weidel entschieden, weder die Show noch das Festspiel-Restaurant zu besuchen, „um den Gästen den Abend nicht zu verderben”

Die von der Hausherrin geschilderten Sicherheitsbedenken bestätigte die Polizeiinspektion Regensburg indes nicht. Diese Darstellung treffe nicht zu, sagte ein Sprecher. Am Montagabend demonstrierten nach Polizei-Angaben in der Spitze rund 900 Menschen in Regensburg unter dem Motto „Mahnwache gegen Weidel” friedlich gegen den Besuch der Politikerin bei den Festspielen.

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Gastgeberin: Kontrovers diskutierte Gäste „ideal für jede Party”

Der Wirbel um Gloria Fürstin von Thurn und Taxis hält an. (Archivbild)
Kennt Alice Weidel persönlich: Gloria Fürstin von Thurn und Taxis
Armin Weigel/dpa

Zur Motivation, Weidel einzuladen, teilte Gloria Fürstin von Thurn und Taxis mit, sie kenne die AfD-Chefin persönlich, die Einladung sei rein privat gewesen. „Der Wirbel zeigt sehr schön, wie es um die Meinungsfreiheit in unserem Land bestellt ist, dass noch nicht einmal ein Privatbesuch einer demokratisch gewählten, erfolgreichen Politikerin mehr möglich ist.”

Vor der Veranstaltung hatte die Gloria Fürstin von Thurn und Taxis dem Radiosender Antenne Bayern gesagt, es sei „ideal für jede Party”, auch jemanden einladen zu können, der „ein bisschen kontrovers diskutiert” werde: „Denn das macht eine Party erst richtig interessant.”

Bereits in der Vergangenheit hatte es zu den Festspielen am Schloss St. Emmeram – dem Sitz der Familie von Thurn und Taxis – Proteste gegeben. Kritiker warfen der Hausherrin Nähe zu Rechtsextremen und Homophobie vor. Die Unternehmerin weist dies in Interviews von sich. (dpa)