Nachbarin der Familie des Festgenommenen in Termitz Polizeieinsatz wegen Taylor-Terrorist – diese Mutter war mittendrin

Niemand hätte ihm das zugetraut!
Das erzählt eine Frau, die im österreichischen Ternitz neben der Familie des Islamisten lebte, der beim Taylor-Swift-Konzert in Wien ein Massaker anrichten wollte. Ebenso wie ein weiterer Nachbar sagt sie, dass ihr nichts an dem Mann aufgefallen sei – außer, dass er auffällig ruhig geworden sei und sich einen Bart habe wachsen lassen.
„Überall waren Vermummte, Leute mit gezogener Waffe“
Nichtsahnend geht Nicole Morgenbesser am Dienstag (8. August) aus dem Haus. Die 33-Jährige will nur kurz etwas einkaufen, hat ihre kleine Tochter (17 Monate) bei sich. „Plötzlich war so ein lautes Schreien und so ein Knall draußen“, erzählt sie. Nichts Besonders, glaubt, vielleicht betrunkene Krakeeler, das komme schon einmal vor.

Kurz später befindet sie sich mitten in einem der spektakulärsten Polizeieinsätze, die es in jüngere Zeit in Österreich gab. „Überall waren Vermummte, Leute mit gezogener Waffe“, berichtet sie. Was ist da los, habe sie sich gefragt. Nicht nur sich, auch die Polizisten. „Das dürfen wir ihnen nicht sagen“, hätte sie zur Antwort bekommen. Noch immer nichts ahnend, sei sie einkaufen gegangen. Dann habe ihr Mann angerufen. Die Polizei habe ihn benachrichtigt, dass sie mit der Kleinen das Haus verlassen müssen, ein Problem mit Gas. Deswegen sei sie zu ihrer Mutter gefahren.
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Sie kann„nichts Böses” über ihre Nachbarn sagen
Später erfährt sie durch Medien und Bekannte, was passiert ist. Festnahme eines Verdächtigen. Ein junger Mann. Ihr Nachbar. Morgenbesser ist geschockt, kann nicht recht glauben, was ihm vorgeworfen wird. Was kann sie sagen über die Familie, die seit vier Jahren neben ihr wohnt? „Nett, sehr nett“ seien sie. „Ich könnte nichts Böses über die sagen, gar nichts.“
Die Nachbarsfamilie, Eltern, Sohn und Tochter, seien „total lieb.“ Auch der junge Mann, der vorhatte, beim Taylor-Swift-Konzert möglichst viele Menschen zu ermorden, „hat auch immer ganz lieb gegrüßt und war eigentlich freundlich“, sagt sie. Ihr sei nie etwas Böses aufgefallen. Die Eltern seien „total süß, besonders die Mutter ist total lieb.“ Es habe nie Probleme gegeben. Höfliche, hilfsbereite Nachbarn.
Als er nicht mehr grüßt, denkt sie, „vielleicht hat er einen schlechten Tag gehabt“
Umso schockierter ist sie jetzt über die Vorwürfe. Sie habe keine besondere Veränderung bei dem Mann festgestellt. Außer, dass er sich einen Bart habe wachsen lassen. Dem habe sie keine besondere Bedeutung beigemessen, warum auch? „Viele wollen einen Bart haben“, findet sie. Sie glaubt bemerkt zu haben, dass der junge Mann zuletzt „ruhiger“ geworden sei, in sich gekehrter. Manchmal habe er nicht einmal mehr gegrüßt. Aber auch das habe sie nicht weiter ungewöhnlich gefunden, dachte, „vielleicht hat er einen schlechten Tag gehabt“.
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Nach der Festnahme habe sie noch keinen Kontakt mit der Familie gehabt. Zu den Vorwürfen gegen den Sohn sagt sie: „Ich kann mir das nicht vorstellen.“ Sie denke an seine Mutter und seinen Vater. „Die Eltern tun mir extrem leid. Die müssen durch die Hölle gehen“, sagt sie mitfühlend. Auch die anderen Nachbarn seien fassungslos, so Morgenbesser. Sie sei „traurig“ über das Geschehen, beschreibt sie ihre Gefühle. Sie hoffe einfach, „dass der Spuk bald ein Ende hat.“