Tätlicher Angriff auf Bundestagsabgeordnete Gökay Akbulut

Linken-Politikerin wird in Zug mit Flasche attackiert und sexuell belästigt

Die Politikerin Gökay Akbulut (Die Linke) wurde am Samstag (25. Januar) in einem Zug mit einer Flasche attackiert.
Die Politikerin Gökay Akbulut (Die Linke) wurde am Samstag (25. Januar) in einem Zug mit einer Flasche attackiert.
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Eine vermeintlich normale Zugfahrt wird für sie zum absoluten Albtraum!
Die Bundestagsabgeordnete Gökay Akbulut (Die Linke) ist am Samstagabend (25. Januar) mit dem Zug unterwegs. Dort trifft sie auf Fußballfans des VfB Stuttgart. Die Stimmung ist aufgeheizt, kurz darauf eskaliert die Situation.

Gökay Akbulut im Zug belästigt und beleidigt

„Gestern Abend wurde ich im IC von Rechtsextremisten beleidigt und angegriffen”, schreibt Akbulut auf ihrem Instagram-Account. Dazu postet sie ein Foto, das sie mit einer Verletzung über ihrem linken Auge zeigt. Diese sei entstanden, weil ihr ein Mann eine Flasche an den Kopf geworfen habe. Zudem sei sie mehrfach „sexuell belästigt und rassistisch beleidigt worden”.

Zunächst sei sie erleichtert gewesen, überhaupt einen Sitzplatz gefunden zu haben. Doch die Gruppe hinter ihr habe „ständig AfD-Parolen” gegrölt. Sie habe dann Aufnahmen der Personen gemacht. „Daraufhin warf ein Mann mit Brille eine Bierflasche gegen meinen Kopf”, schreibt sie weiter. Im Anschluss habe der Flaschenwerfer ihr den Mittelfinger gezeigt. Auch das zeigt das Foto ihres Instagram-Beitrags.

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Abgeordnete wird im Krankenhaus behandelt

Nach der Ankunft im Stuttgarter Bahnhof „wollte ich nur noch schnell raus. Ich stand unter Schock, schrie und rief nach der Polizei”, schreibt Akbulut weiter. Ihre Verletzungen seien im Krankenhaus behandelt worden und glücklicherweise „nicht schwerwiegend”. Jetzt fordert sie alle demokratischen Parteien dazu auf, ihren „Tonfall zu mäßigen” und nach „sachlichen Antworten auf die Herausforderung unserer Zeit zu suchen”. Den Angriff auf sie wertet sie als Ergebnis einer aufgeheizten gesellschaftlichen Stimmung, in der „Migration als das Übel aller Dinge dargestellt” werde. Diese Stimmung mache Angriffe auf Menschen mit Migrationshintergrund erst möglich.

Zudem fordert sie den VfB Stuttgart auf, „klarzustellen, wie er künftig mit solchen rechtsextremen Fans in seinen Reihen umgehen möchte”. (ele)