In der Justizvollzugsanstalt Ottweiler15-Jähriger begeht Suizid – Ermittlungen wegen Körperverletzung gegen zwei JVA-Beamte

Was geschah im Gefängnis in Ottweiler?
Ein junger Häftling tötet sich selbst – am Tag danach erheben die Mitgefangenen Vorwürfe wegen Körperverletzung gegen zwei Beamte, wie die Staatsanwaltschaft Saarbrücken mitteilt. Die Polizei ermittelt; viele Fragen sind noch offen.
Gefangene der JVA Ottweiler weigerten sich, in Hafträume zurückzukehren
Die Vorwürfe seien im Rahmen eines Polizeieinsatzes in der Freistunde des Jugendvollzugs am Samstag erhoben worden. 17 Gefangene hätten sich nach der Freistunde geweigert, in ihre Hafträume zurückzukehren, teilte das Justizministerium auf dpa-Anfrage mit. Daher sei die Polizei als Amtshilfe angefordert worden. Alle Inhaftierten hätten in Gesprächen zur Rückkehr in ihre Hafträume bewegt werden können.
Die Gefangenen hätten sich in den Gesprächen zunächst auf den Suizid eines minderjährigen Gefangenen am Tag zuvor bezogen, heißt es in der Mitteilung des Ministeriums. Anschließend seien Beschwerden über Bedingungen in der Haft im Allgemeinen vorgebracht und schließlich auch individuelle Forderungen gestellt worden.
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JVA-Beamte sollen Häftling mehrfach verletzt haben
Dominik Degel von der Staatsanwaltschaft Saarbrücken bestätigt RTL das Ermittlungsverfahren gegen zwei JVA-Beamte. „Diese wurden aufgrund Strafanzeigen von Häftlingen eingeleitet. Insgesamt wurden drei Sachverhalte angezeigt, darunter auch der Vorwurf der mehrfachen Körperverletzung gegen den verstorbenen Häftling. Dort befindet man sich derzeit in der Vorprüfung.” Die Vorfälle sollen sich Degel zufolge im Juni/Juli dieses Jahres abgespielt haben. „Die Akten liegen derzeit noch bei der Polizeiinspektion Neuenkirchen. Die Staatsanwaltschaft hat gestern von den Vorfällen erfahren.” (bst/dpa)
Hier findet ihr Hilfe in schwierigen Situationen
Solltet ihr selbst von Suizidgedanken betroffen sein, sucht euch bitte umgehend Hilfe. Versucht, mit anderen Menschen darüber zu sprechen! Das können Freunde oder Verwandte sein. Es gibt aber auch die Möglichkeit, anonym mit anderen Menschen über Ihre Gedanken zu sprechen. Das geht telefonisch, im Chat, per Mail oder persönlich.
Wenn ihr schnell Hilfe braucht, dann findet ihr unter der kostenlosen Telefon-Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 Menschen, die euch Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können.