Plötzlich wurde er ganz gelbVom vermeintlichen Magen-Darm-Infekt zur Schockdiagnose – Finn (7) hat Krebs

Finn (7) hat einen gefährlichen Krebs.
Der kleine Finn fühlt sich tagelang unwohl, als seine Eltern mit ihm zum Arzt fahren. Auf dem Weg dorthin verschlechtert sich sein Gesundheitszustand rapide.
GoFundMe/privat

Irgendwann möchte Finn wieder mit seinen Schwestern spielen.
Der kleine Junge fühlt sich tagelang schlapp und kann kaum etwas bei sich behalten. Auf dem Weg zum Arzt färben sich dann jedoch Finns Haut und Augen gelb und seine Eltern ahnen: Ihr Sohn kämpft gerade nicht nur gegen einen Magen-Darm-Virus.

Ärzte entdecken hochaggressiven Krebs in Finns Bauch

Eigentlich ist der kleine Finn ein aufgeweckter und pfiffiger Junge – bis im März 2025. „Finn hat über mehrere Tage hinweg einen kranken und schlappen Eindruck gemacht“, erzählt sein Vater Hendrik S. RTL. Über drei Tage hinweg kann der Siebenjährige aus Niedersachsen nur trinken, Essen kommt sofort wieder hoch. Er schwitzt viel, hat aber kein Fieber.

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„Wir haben die Faustregel: Ab dem vierten Tag gehen wir zum Arzt“, so Hendrik. „Auf dem Weg dorthin haben sich Finns Augen sowie seine Haut gelb verfärbt.“ Bis zu diesem Zeitpunkt gehen Finns Eltern noch von einer Magen-Darm-Infektion aus. „Erst im Nachhinein wurde uns klar, dass sein enormes Schwitzen und sein etwas dicker Bauch bereits auf den Tumor in seinem Bauch schließen ließen. Aber wenn man das nicht weiß, sieht man es einfach nicht.“

Denn genau das ist es, was die Ärzte bei Finn im Bauch finden – anderthalb Tage, viele Untersuchungen und zwei Operationen später. Der Tumor ist ein sogenanntes Burkitt Lymphom, ein hochaggressiver Lymphdrüsenkrebs, der zu den am schnellsten wachsenden Tumorarten beim Menschen gehört, wie auch die Deutsche Krebsgesellschaft schreibt.

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Finns Familie bangt um sein Leben

Da der Krebs bei Finn im Bauch anfangs genug Platz hat, um zu wachsen, zeigt der Junge zuerst keine Krankheitssymptome, ehe der Tumor auf Leber und Nieren drückt. Wasser sammelt sich zwischen Lunge und Lungenfell, seine Harnleiter werden abgedrückt. Seine Ärzte kämpfen um Finns Leben.

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„Finn hatte akutes Nierenversagen und musste so schnell wie möglich an eine Vollzeitdialyse angeschlossen werden, um die Giftstoffe aus seinem Körper zu bekommen“, erklärt Hendrik. Und so kommt das Kind erst im Krankenhaus in Münster an die Dialyse, ehe es sich in Oldenburg durch die Chemotherapie kämpft.

Das Gute: Finns Chancen stehen gut. Sein Alter spiele ihm in die Karten, so Hendrik, außerdem die voranschreitende Krebsforschung. Während Mama Jana ihren Sohn im Krankenhaus begleitet, versucht Hendrik mit den beiden anderen Kindern Emma (10) und Hanne (8) den Alltag zu meistern. Und um die Familie auch finanziell zu unterstützen, hat die beste Freundin von Finns Mama eine GoFundMe eingerichtet.

Finn geht es langsam besser

„Das ist unglaublich für uns“, gesteht Hendrik. „Es ist ein merkwürdiges Gefühl zu wissen, dass wildfremde Menschen für Finn spenden, gleichzeitig aber auch schön zu merken, dass viele Menschen mit Finn und uns zusammen fühlen.“ Sie fiebern darauf hin, dass ihr Sohn endlich nach Hause kommen kann und die Nachricht bekomme, er sei krebsfrei.

„Dadurch, dass es jetzt auf das Ende der Therapie zugeht, man sehen kann, wie gut sich Finn entwickelt, wie tapfer und ausdauernd er ist, freut man sich, dass alles bald vorbei ist.“ Das gespendete Geld will sich die Familie übrigens aufsparen – für einen „riesengroßen Urlaub“ mit allem drum und dran, um diese Odyssee endlich hinter sich zu lassen.