Schütze zielt bei Wahlkampfveranstaltung auf Ex-Präsidenten - zwei Menschen tot!
Mordanschlag auf Donald Trump
Haben Trumps Sicherheitsleute versagt?
Bei einer Wahlkampfveranstaltung in Butler (Bundesstaat Pennsylvania, USA) fallen am Samstagabend (Ortszeit) plötzlich Schüsse. Donald Trump, der gerade auf der Bühne steht und eine Rede hält, geht zu Boden. Der Schütze drückt mehrfach ab, trifft einen Zuschauer tödlich, verletzt zwei weitere. Geheimdienstmitarbeiter erschießen den Attentäter schließlich. Inzwischen konnte der Ex-US-Präsident das Krankenhaus verlassen. Während Kritik an seinen Personenschützern laut wird, stellt sich heraus, dass der Attentäter möglicherweise Wähler von Trumps eigener Partei war.
Von 13.55 Uhr bis 15.00 Uhr informiert RTL ausführlich in einer Sondersendung über das Attentat.
Donald Trump: „Wurde von einer Kugel getroffen”

RTL.de rekonstruiert, was bisher bekannt ist: Trump will bei den Wahlen im November wieder US-Präsident werden. Deshalb ist er gerade auf Wahlkampftour in den USA, so auch am Samstagabend. In der Kleinstadt Butler (knapp 13.000 Einwohner) geht er auf die Bühne, hat gerade ein paar Sätze gesprochen. Dann sind auf einmal Knallgeräusche zu hören. Trump fasst sich daraufhin ans Ohr und duckt sich dann weg. Leibwächter springen sofort auf die Bühne. Im Publikum gehen mehr oder weniger zeitgleich mehrere Menschen zu Boden. Von irgendwo muss jemand schießen! Trumps Bodyguards rufen sich immer wieder zu: „Seid ihr bereit? Können wir los?“ Sie wollen den 78-Jährigen so schnell wie möglich aus der Schusslinie bringen. Aufrecht und gestützt von Secret-Service-Agenten verlässt Trump anschließend die Bühne, fragt noch nach seinen Schuhen. Die scheint er im Tumult verloren zu haben. Dazu reckt er die Faust in die Luft. An seinem rechten Ohr ist Blut zu sehen. Trump kommt ins Krankenhaus, wird untersucht.

Trump meldet sich wenige Stunden nach dem Attentat auf der von ihm mitbegründeten Plattform Truth Social zu Wort: „Ich wurde von einer Kugel getroffen, die den oberen Teil meines rechten Ohrs durchschlug.” Weiter schreibt Trump: „Ich wusste sofort, dass etwas nicht stimmte, denn ich hörte ein zischendes Geräusch, Schüsse und spürte sofort, wie sich die Kugel durch die Haut bohrte. Es blutete stark, und da wurde mir klar, was los war.” Inzwischen hat Trump das Krankenhaus verlassen - wurde nach New Jersey gebracht, wo er einen Golfclub besitzt. Dort verbringt er offenbar die Nacht.
Schütze war offenbar Wähler von Trumps Republikanern
Ein Augenzeuge sagte dem US-Sender CBS, er habe Geräusche gehört, die er zunächst für Feuerwerkskörper gehalten habe. Dann habe jemand geschrien, dass eine Person angeschossen worden sei. Der Augenzeuge sagte, er sei Notfallmediziner und habe versucht, Erste Hilfe zu leisten. Die Person sei schwer verletzt gewesen. Bei dem Opfer handelt es sich um den Zuschauer, der wenig später für tot erklärt wurde. Ein anderer Augenzeuge schilderte dem Sender BBC, er habe einen Mann mit einem Gewehr auf einem Dach gesehen. Zwei Beamte sagten der Nachrichtenagentur AP, der Schütze habe von außerhalb des Kundgebungsgeländes geschossen und sei von US-Geheimdienstmitarbeitern getötet worden. Stunden nach dem Anschlag meldet das FBI: Der Schütze ist ein 20 Jahre alter Mann aus der Gemeinde Bethel Park - keine Autostunde vom Anschlagsort entfernt. UND: Er ist eingetragener Wähler der Republikaner. Also Trumps Partei.
Die Trump-Anhänger wurden nach dem Vorfall evakuiert. Mit gelbem Flatterband wurde der Bereich rund um die Bühne abgesperrt und von schwer bewaffneten Einsatzkräften abgesichert. Aus einem Veranstaltungsort im Freien ist ein Tatort geworden!
Heftige Vorwürfe gegen Secret Service
Vor allem aus Trumps Partei, den Republikanern, wird inzwischen deutliche Kritik an den Sicherheitsleuten der Veranstaltung laut. Wie konnte ein Schütze unbemerkt mit einem Gewehr auf ein Dach klettern, das freie Sicht auf Trumps Rednerpult bietet? Mitglieder des US-Repräsentantenhauses fordern eine Untersuchung, die diese Frage klärt. Der Trump-Anhänger und Tesla-Chef Elon Musk forderte den Rücktritt der Leitung des Secret Service.
Angriff auf Donald Trump mitten im Wahlkampf - Präsident Joe Biden meldet sich zu Wort

Trump tritt für die Partei Republikaner bei der Präsidentenwahl im November an. Am Montag soll in Milwaukee deren Parteitag beginnen (RTL berichtet von vor Ort). Dort soll der 78-Jährige offiziell zum Kandidaten seiner Partei für die Wahl gekürt werden. Sein Wahlkampfteam erklärte inzwischen, dass Trump sich auf den Parteitag freue und dort auch erscheinen werde.
US-Präsident Joe Biden will für die Partei Demokraten im November ebenfalls wieder antreten. Er wurde über den Angriff auf Trump unterrichtet - und hat inzwischen auch mit ihm telefoniert. „Ich bin dankbar zu hören, dass er in Sicherheit ist und es ihm gut geht”, hieß es in einer schriftlichen Stellungnahme. „Ich bete für ihn und seine Familie und für alle, die auf der Kundgebung waren, während wir auf weitere Informationen warten.” Diese Art von Gewalt habe in Amerika keinen Platz. (mit dpa und AP)