Goldrahmen fürs EgoMerz macht Trump mit Dokument seines Opas happy

Das kam mal richtig gut an beim Präsidenten.
Die Befürchtungen waren groß: Lässt Trump unseren Bundeskanzler ähnlich auflaufen wie andere Staatschefs im Weißen Haus. Aber gleich zu Beginn des Treffens im Oval Office zieht Merz ein Ass aus dem Ärmel: die Geburtsurkunde von Trumps Großvater aus der Pfalz. Der US-Präsident ist begeistert. Und hat sofort Deko-Pläne.

„Fantastisch!“ – Trump feiert das Geschenk aus Germany

Es ist der Moment, der das politische Treffen sichtlich entspannt: Zwischen US-Flagge, Marmor-Schreibtisch und Blitzlichtgewitter zückt Friedrich Merz einen Knaller: eine Kopie der Geburtsurkunde von Trumps Opa Friedrich aus dem pfälzischen Kallstadt – stilvoll goldgerahmt und mit kalligrafischer Übersetzung ins Englische.

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„Fantastisch!“, ruft Trump. Dann blickt er sich im Oval Office um, sucht scheinbar einen Platz zum Aufhängen – und bringt damit alle im Raum zum Lachen. „That’s serious German“ (das ist richtiges Deutsch), kommentiert er den Ortsnamen Bad Dürkheim.

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Trumps Wurzeln liegen in einem kleinen Winzerdorf

Geboren 1869 in Kallstadt, wanderte Trumps Großvater später in die USA aus. In New York arbeitete er als Friseur, machte als Frederick ein Vermögen in der Gastronomie. Zurück nach Deutschland wollte er trotzdem. Doch als er 1905 heimkehren wollte, verweigerte man ihm die Wiedereinreise – angeblich, weil er sich nie richtig abgemeldet hatte.

Der kleine Winzerort Kallstadt an der Weinstraße ist der Heimatort von Trumps Vorfahren. (Archivbild)
Der kleine Winzerort Kallstadt an der Weinstraße ist der Heimatort von Trumps Vorfahren. (Archivbild)
Uwe Anspach/dpa/dpa-tmn

Der Ort Kallstadt, früher Teil des Königreichs Bayern, ist seit Trumps Wahlsieg 2016 international bekannt. Und jetzt, mit der Urkunde im Weißen Haus, wird die Verbindung noch sichtbarer. Schon Ex-Kanzlerin Angela Merkel hatte Trump einen Kupferstich von Kallstadt mitgebracht. Gekommen ist er nie. Vielleicht klappt’s diesmal. Trump hat eine generelle Einladung von Kanzler Merz nach Deutschland angenommen. Jetzt wird nach einem Termin gesucht. Ob er dann auch in Kallstadt vorbeischaut, ist nicht klar.

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Wärme statt Eklat – Trump lobt Merz als „großartigen Kanzler“

Das Treffen der beiden Regierungschefs verläuft insgesamt unerwartet harmonisch. Trump nennt Merz einen „großartigen Kanzler“, lobt Deutschlands Verteidigungsausgaben und betont die Freundschaft der beiden Länder. Kein Eklat, keine Spitze – außer vielleicht eine kleine gegen Angela Merkel. Beim Thema Migration betont Trump, dass Merz – wie er – dagegen kämpfe. Dann sagt der US-Präsident, das habe er „ihr” schon damals gesagt – und meint offensichtlich die Ex-Kanzlerin. Der Bundeskanzler kommentiert das nicht. (nha)