Es sollte ein schöner Urlaub mit ihrer Mutter werden
Lily (18) isst Hähnchen und Pommes in Marokko – dann ist sie tot

Trägt das Restaurant die Schuld an ihrem Tod?
Die 18-jährige Lily King ist eine erfolgreiche Studentin, hat eine glänzende Zukunft vor sich. Doch ein Abendessen im Familienurlaub in Marokko reißt die junge Frau aus Großbritannien aus dem Leben. Ihre Eltern erheben nun schwere Vorwürfe.
Urlaub für Uni-Leistungen
Eigentlich aus einem feierlichen Anlass besucht Lily King im vergangenen Juni Marokko. Ihre Eltern schenken ihr den Urlaub als Belohnung für ihre guten Noten an einer renommierten britischen Universität. Zusammen mit ihrer Mutter fliegt sie für eine Woche in die marokkanische Hauptstadt Rabat. Die beiden haben eine schöne Zeit. Doch ausgerechnet am letzten Tag der Reise, kommt es zur Katastrophe. Dabei soll der eigentlich ganz harmlos ausklingen: Mit einem Restaurantbesuch.
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Zum Abendessen besuchen Lily und ihre Mutter Aicha ein Lokal, in dem sie vorher schon mal gegessen hatten. Lily bestellt sich Hähnchen und Pommes, fängt an zu essen. Nur wenige Minuten später rennt die junge Frau aus dem Restaurant, übergibt sich und bekommt Atemnot: Sie hat eine starke allergische Reaktion. Ihre Mutter versorgt Lily mit einem EpiPen, um die Reaktion zu behandeln. Trotzdem muss die 18-Jährige schnell in ein Krankenhaus. Auf dem Weg dorthin erleidet sie einen Herzinfarkt und einen Schock, der schwere Hirnschäden verursacht. Angekommen im Krankenhaus lautet die Diagnose: Hirntod. Die Studentin stirbt nur wenige Tage später. Doch ihr Tod hätte womöglich verhindert werden können.
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Mutter warnte Kellner vor Allergie

Aicha King, die selbst aus Marokko stammt und Arabisch spricht, hätte das Restaurantpersonal vor dem Abendessen ausdrücklich auf die Allergien ihrer Tochter hingewiesen und geklärt, was diese bedenkenlos essen könne. Unter anderem sei die 18-Jährige allergisch gegen Milch, Fisch, Sesam und Nüsse gewesen. Mehrfach habe Aicha King einen Kellner gewarnt: „Bitte seien Sie vorsichtig, sie ist sehr, sehr allergisch”, berichtet die Daily Mail. Doch damit nicht genug.
Lily ringt um Luft – doch Restaurant bittet Mutter zur Kasse
Als der alarmierte Rettungswagen nach mehreren Minuten nicht angekommen sei, hätte Aicha King beschlossen, ihre Tochter selbst in ein Krankenhaus zu fahren. Während Lily draußen um Luft ringt, sei die 56-Jährige zurück in das Restaurant gerannt, um ihre Dokumente zu holen. Dort hätten Angestellte sie dann aufgefordert, die Rechnung zu zahlen – ansonsten könne sie das Restaurant nicht verlassen. Die Eltern des Opfers sprechen von einer Verzögerung, „um ein paar Minuten, die Lily’s Leben hätten retten können.” Laut der Familie, ermittle die marokkanische Polizei, wie es zu dem Vorfall im Restaurant kommen konnte. Weitere Informationen hätte Familie King seither nicht mehr bekommen.
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Die trauernden Eltern gehen nun auf ihre eigene Art mit dem Tod ihrer Tochter um: Sie starteten eine Fundraising-Kampagne, um Geld für die Allergie-Forschung zu sammeln. „In Gedenken an Lily und andere Allergiepatienten”, heißt es in dem Spendenaufruf. (dbr)