Eisenteil erschlägt Arbeiter (†22)
Rheinbrücke nach Horror-Kranunfall wieder freigegeben

Plötzlich stürzen schwere Eisenteile einfach in die Tiefe!
Zunächst ist es ein ganz normaler Tag auf der alten Leverkusener Rheinbrücke auf der Autobahn 1. Dann passiert das Unglück! Ein schweres Eisenteil fällt von einem Baukran – trifft einen 22 Jahre alten Bauarbeiter. Er stirbt. Stundenlang bleibt die Autobahn gesperrt. Am Nachmittag wird sie wieder freigegeben.
25 Arbeiter sehen Unfall mit an
An der Unfallstelle steht ein alter Pfeiler-Stumpf, er ist in eine graue Plane eingehüllt. Daneben steht ein abgeknicktes und verbogenes Baugerüst. Oben hängt ein schiefer Bauaufzug. Und über allem erhebt sich ein goldgelber Kran. Hier hat sich am Donnerstagmorgen, 29. August, eine Tragödie ereignet. Um 8.10 Uhr geht eine Reihe von Notrufen bei der Kölner Feuerwehr ein. Mehrere Personen sollen bei einem Arbeitsunfall verletzt und einklemmt sein, schildert der Sprecher der Feuerwehr, Ulrich Laschet später. Die Feuerwehr rückt mit zahlreichen Kräften an.
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Vor Ort ein grauenvolles Bild: Ein junger Mann ist tot, zwei weitere Arbeiter sind lebensgefährlich verletzt. Die Verletzten werden in Krankenhäuser gebracht, der Tote wird über eine Feuerwehrleiter von der Brücke geborgen. Notfallseelsorger betreuen Kollegen des Toten - 25 Arbeiter haben den schrecklichen Unfall mit angesehen.
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Mega-Stau auf A1
Die Befürchtung der Feuerwehr: Der Kran könne umkippen! Die A1 wird in beide Richtungen gesperrt, es entsteht ein Mega-Stau. Normalerweise rollen täglich rund 120.000 Fahrzeuge über die Brücke. An diesem Donnerstag nicht.
„Der Kran ist beschädigt und nicht standfest, so dass er eine weitere Gefahr darstellt”, sagt Laschet. Deshalb soll auf der neuen A1-Brücke zunächst ein Autokran platziert werden, der den beschädigten Kran absichern solle. Am Nachmittag kommt ein Statiker dann zu dem Schluss, dass das nicht erforderlich sei. Daraufhin kann die Autobahn zwischen dem Kreuz Köln-Nord und Leverkusen wieder freigegeben werden.
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Autobahn wieder freigegeben
Nach ersten Erkenntnissen seien von einem Baukran schwere Eisenteile auf die Brücke gefallen, schildert der Feuerwehrsprecher. „Aus bislang noch ungeklärter Ursache hat sich entweder eine Last gelöst oder die dazugehörigen Lastleinen haben sich gelöst und mehrere Personen getroffen.”
Die Leverkusener Brücke wird neu gebaut, weil die alte, aus den 1960er Jahren stammende Brücke marode war. Das erste neue Brücken-Teilstück war Anfang Februar nach jahrelangen Bauarbeiten für den Verkehr freigegeben worden. Seitdem dürfen auch schwere Lastwagen wieder an dieser Stelle den Rhein überqueren. Derzeit wird die alte Brücke abgerissen, danach wird das zweite Teilstück parallel zum ersten gebaut. Das soll nach Plänen der Autobahn GmbH bis 2027 dauern. (dpa/eon)