Angeklagte Polin rastet im Prozess völlig aus!Stalkerin Julia W. schreit Mutter der vermissten Maddie McCann vor Gericht an

Julia W. aus Polen behauptet immer wieder, dass sie Maddie McCann ist.
„Ich bin Maddie McCann“ hatte Julia W. 2023 auf Instagram behauptet.
Instagram/Julia W.

„Warum tust du mir das an?”
Die Eltern der 2007 verschwundenen Madeleine McCann mussten schon viel Leid erleben. Die mutmaßliche Stalkerin Julia W. trägt zu diesem Leid bei: Unzählige Male soll sie versucht haben, Kontakt zu den McCanns aufzunehmen. Nun kommt es gegen Julia W. zum Prozess. Während die Familie aussagt, verliert die Angeklagte am Mittwoch (8. Oktober) die Nerven.

„Stalkerinnen” lauern Familie im Dunkeln auf

Immer wieder soll die Angeklagte Kate und Gerry McCann per Telefon und per Mail kontaktiert haben. Immer wieder hätten die McCanns ihr dabei klargemacht, dass die 24-Jährige nicht deren verschwundene Tochter sein könne. Wie Kate McCann vor Gericht aussagt, sei Julia W. dennoch im Dezember 2024 unangekündigt vor dem Haus der Familie aufgetaucht.

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Zusammen mit einer 61-jährigen Mitangeklagten habe die Polin ihr einen Brief übergeben, der mit Maddies Namen unterzeichnet worden war. „[W.] nannte mich Mama”, erzählt Kate McCann laut der Sun vor Gericht. Weiter habe sie ausgesagt, dass Julia W. im Dunkeln auf sie zugekommen sei. McCann habe gerade ihr Auto ausgeladen und sei sofort „beunruhigt” gewesen.

Im Video: Auf Instagram behauptet Julia W., die vermisste Maddie zu sein

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Emotionaler Ausbruch unterbricht Prozess

Als Julia W. als nächstes versucht, mit Maddies Schwester Kontakt aufzunehmen, verständigen die McCanns die Polizei. Die Ermittler nehmen die Polin und ihre Unterstützerin Karen S. im Februar 2025 am Flughafen Bristol fest.

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Vor dem Leicester Crown Court macht Kate McCann ihre Aussage am Mittwoch (8. Oktober) hinter einem Vorhang. Während sie spricht, sei Julia W. immer aufgebrachter geworden, berichtet die Sun. Laut schluchzend habe W. gerufen: „Warum tust du mir das an?” Um die junge Frau zu beruhigen, musste die Verhandlung unterbrochen werden.

McCanns lehnen DNA-Test für Julia W. ab

„Wenn Menschen behaupten, deine vermisste Tochter zu sein, die du so lange nicht gesehen hast, geht dir das nahe. Aber es schadet auch der Suche nach Madeleine”, sagt Maddies Vater Gerry McCann der BBC zufolge. Madeleine McCann verschwand im Jahr 2007 als Dreijährige bei einem Portugal-Urlaub spurlos aus der Ferienwohnung ihrer Eltern. Trotz jahrelanger Ermittlungen und großer Aufmerksamkeit durch die Medien ist ihr Schicksal ungeklärt.

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Nach dem Verschwinden der damals drei Jahre alten Maddie zeigen Kate und Gerry McCann bei einer Pressekonferenz ein Foto ihrer Tochter Madeleine. (Archivfoto)
Soeren Stache; dpa

Julia W. soll der Anklage zufolge die McCanns immer wieder um einen DNA-Test gebeten haben. Doch diese lehnen ab. Sie sind sich sicher, dass es sich bei Julia W. nicht um ihre Tochter handeln kann. „Ich kann nicht sagen, wie Madeleine jetzt aussieht, aber wenn ich ein Foto von ihr sähe, würde ich sie erkennen”, erklärt Kate McCann laut der Nachrichtenagentur PA vor Gericht. Gerry McCann sagt demnach, es ergebe keinen Sinn, dass Madeleine angeblich in Polen aufgewachsen sein soll. Die Polizei habe zudem signalisiert, dass sie nicht davon ausgehe, dass es sich bei Julia W. um Madeleine handle.

Maddie gilt weiterhin als vermisst

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Scotland Yard behandelt den Fall Maddie noch immer als Vermisstenfall. Die Eltern wollen die Hoffnung nicht aufgeben, dass ihre Tochter womöglich noch am Leben sein könnte. Die Staatsanwaltschaft in Braunschweig verdächtigt hingegen den verurteilten deutschen Sexualstraftäter Christian B., Madeleine getötet zu haben. Zu einer Anklage kam es bisher aber nicht. Es gilt die Unschuldsvermutung. Christian B. ist nach Absitzen einer Haftstrafe wegen Vergewaltigung inzwischen auf freiem Fuß. (okr)

Verwendete Quellen: dpa, The Sun