Vater nach Brand auf Baby-Intensivstation verzweifelt„Konnte viele Kinder retten, aber mein eigenes nicht!”
Angehörige müssen verkohlte Babyleichen identifizieren!
Zehn tote und 16 verletzte Babys, das ist die traurige Bilanz eines Großbrandes auf einer Intensivstation für Neugeborene im indischen Jhansi. Viele Mütter und Väter fühlen sich von den Verantwortlichen im Stich gelassen. „Wie soll ich mein Kind bloß jemals finden?”, klagt einer der Väter.
Angehörige wütend nach Krankenhaus-Brand in Indien: „Niemand hört uns hier zu!”
Das Feuer bricht am Freitagabend gegen 22.30 Uhr (Ortszeit) im Maharani Laxmi Bai Medical College aus und greift rasend schnell um sich. 50 Kinder befinden sich zu diesem Zeitpunkt auf der Station des Krankenhauses in Jhansi im nördlichen Bundesstaat Uttar Pradesh. Als Patienten und Angehörige versuchen, die Klinik zu verlassen, bricht Medienberichten zufolge eine Massenpanik aus. Einige Menschen hätten aus Verzweiflung die Fenster eingeschlagen. Angehörige berichteten von chaotischen Szenen. „Nach dem Brand sagten sie uns, wir sollten hineingehen und unsere Kinder holen, aber zu diesem Zeitpunkt waren bereits viele tot”, sagte die Tante eines der Opfer der Nachrichtenagentur ANI.
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Vater Kuldeep beschreibt die dramatischen Minuten so: „Als das Feuer letzte Nacht ausbrach, habe ich viele Kinder gerettet, aber ich konnte mein Kind nicht suchen. Ich konnte mein Kind immer noch nicht identifizieren und weiß nicht, was ich tun soll”, erzählt er verzweifelt. Er wisse nicht, ob er sein Baby jemals werde identifizieren können und klagt, dass es niemanden gäbe, der ihm seine Fragen beantworten könne. „Niemand hört uns hier zu!“, sagt er.
Auch Santoshi hat ihr Kind verloren. Und schilmmer noch: „Die Behörden haben uns die verbrannten Babyleichen gezeigt und uns aufgefordert, unsere Kinder zu identifizieren. Aber wie sollen wir das machen?”, fragt sie. „Wie kann ich mein Kind unter all den verbrannten Leichen erkennen? Da geht nicht! Ich will mein Kind zurück”, sagt sie.

Feuer in Kinderkrankenhaus: Gab es Mängel beim Brandschutz?
Ersten Erkenntnissen zufolge könnte ein Kurzschluss in einem Sauerstoffgerät den Brand verursacht haben, sagte der Gesundheitsminister des Bundesstaates, Brajesh Pathak. Die hohe Sauerstoffkonzentration auf der Station habe auch dazu beigetragen, dass sich der Brand so schnell ausgebreitet habe. Pathak wies Berichte zurück, dass der Feueralarm sowie andere Sicherheitssysteme nicht funktioniert hätten und sich die Evakuierung dadurch verzögert habe. Erst im Februar sei der Brandschutz überprüft worden und im Juni habe es eine Feuerübung gegeben.
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Er versprach aber eine eingehende Untersuchung und ein hartes Vorgehen, sollte es Mängel gegeben haben: „Wenn irgendwelche Versäumnisse festgestellt werden, wird niemand verschont bleiben”. Die genaue Ursache des Brandes werde aber erst feststehen, wenn die Ermittlungen abgeschlossen seien. (dpa/sbl)
































