„Statt Sodom und Gomorrha“Heiße Diskussion: Kommt jetzt tatsächlich ein Böllerverbot?

Die Polizei ermittelt nach einem Beitrag eines Influencers in der Silvesternacht.
Nach der heftigen Knallerei unterstützen sehr viele Menschen die Petition für ein bundesweites Böllerverbot (Symbolbild).
Soeren Stache/dpa

Viele haben genug!
Auch in diesem Jahr wurde zum Jahreswechsel wieder ordentlich geknallt. Dabei kam es immer wieder zu schweren Schäden, Verletzungen und sogar Todesfällen, insbesondere durch illegale Feuerwerkskörper. Darunter vor allem sogenannte Kugelbomben. „Die Kraft, die dahinter steckt, ist gleichzusetzen mit der eines militärischen Sprengstoffs!“, sagen Experten. Damit sind sie nicht allein.

„An einem bundesweiten Böllerverbot führt kein Weg mehr vorbei!“ Diskussion um Böllerverbot

Besonders in Berlin kommt es seit Jahren zu unschönen Szenen. Die Gewerkschaft der Polizei hat davon genug. Sie hat eine konkrete Forderung und findet dafür viel Unterstützung. Nach der heftigen Knallerei unterstützen hunderttausende Menschen die Petition für ein bundesweites Böllerverbot. Bis Samstagmorgen (4. Januar) unterzeichneten über 500.000 Menschen online den Aufruf.

Gestartet worden war die Petition der Gewerkschaft der Polizei (GdP) vom Landesbezirk Berlin bereits nach den Böllerexzessen vor zwei Jahren, wie ein Sprecher erläuterte. „Bis 30. Dezember 2024 hatten wir rund 90.000 Unterschriften.“ Dann sei diese Zahl über den Jahreswechsel stark gestiegen. „An einem bundesweiten Böllerverbot führt kein Weg mehr vorbei“, schreibt die Gewerkschaft. „Was wir vergangenes Silvester erlebten, übersteigt jeden Rahmen.“ Die massive Gewalt gegen Einsatzkräfte von Polizei oder Feuerwehr, der Einsatz von Böllern als Waffen gegen sie müsse aufhören.

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Organisiertes Feuerwerk als Idee

„Daher fordern wir ein umfassendes Böllerverbot im Privatbereich, so wie es das in vielen Ländern bereits gibt. Dazu gehört auch ein entsprechendes Verkaufsverbot an all jene, die damit nicht beruflich zu tun haben“, so die GdP. Für die Gewerkschaft ist klar: „Statt Sodom und Gomorrha auf unseren Straßen bedarf es organisierter Veranstaltungen.“ Ein Böllerverbot könne nicht das ganze Problem der Gewalt gegen Polizei und Feuerwehr lösen. „Aber es ist ein wichtiger, erster Schritt für mehr Sicherheit für uns Einsatzkräfte in der Silvesternacht.“

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Schon seit Jahren wird ein sogenanntes Böllerverbot diskutiert. Bisher gibt es allerdings nur in einzelnen Städten wie beispielsweise Köln sogenannte Böllerverbotszonen. Ein flächendeckendes Verbot gibt es bislang nicht. (jow mit dpa)