Was jeder jetzt prüfen sollte
Immer mehr Keuchhustenfälle in Deutschland – ist DAS der Grund?

Für Babys kann diese Krankheit gefährlich sein!
Doch offensichtlich gibt es eine gewisse Impfmüdigkeit in Deutschland, was Keuchhusten betrifft. Darauf deutet hin, dass es insbesondere unter Teenagern derzeit viele Krankheitsfälle gibt. Das Robert Koch-Institut (RKI) und der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) haben einen klaren Verdacht.
Immunität nimmt langsam ab
Grund könnten versäumte Auffrischimpfungen sein. Man gehe davon aus, dass insbesondere Jugendliche die empfohlene Auffrischimpfung im Alter von 9 bis 16 Jahren nicht in dem Maße erhalten, wie es wünschenswert wäre, teilte das RKI auf Anfrage mit. Die größte Immunität sei kurz nach der Impfung vorhanden und nehme dann langsam ab, so der BVKJ.
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Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt zum Schutz vor Keuchhusten eine dreiteilige Grundimmunisierung für Babys, sowie je eine Auffrischimpfung im Alter von 5 bis 6 und von 9 bis 16 Jahren. Erwachsene sollten bei der nächsten fälligen Tetanus- und Diphtherie-Auffrischimpfung nochmals gegen Keuchhusten geimpft werden.
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Keuchhusten (Pertussis) ist eine hochansteckende, durch Bakterien ausgelöste Krankheit, mit der man sich durch Tröpfchen infiziert, hauptsächlich beim Niesen, Husten oder Sprechen. Bei Jugendlichen, Erwachsenen und den meisten Kindern verläuft die Erkrankung oft als lange andauernder Husten.
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Säuglinge oft im Krankenhaus
Doch auch bei Neugeborenen liegt die Zahl der Fälle derzeit ähnlich hoch, „was aufgrund der Schwere der Krankheitsverläufe in dem Alter das größere Problem darstellt”, so das RKI. Erkrankte Säuglinge kommen oft zur Beobachtung oder Behandlung ins Krankenhaus.
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Erkrankte sollten sich möglichst von anderen fernhalten, eine Impfung sei die einzig wirksame Prophylaxe, heißt es vom RKI. Der Verband der Kinder- und Jugendärzte weist darauf hin, dass Säuglinge zeitnah geimpft werden sollten und diese auch durch die Impfung von Schwangeren geschützt werden. (dpa)