Fünf Babys in England bereits gestorben
Alarmierende Zahlen! Droht eine Keuchhusten-Epidemie?

Die Zahl der Keuchhusten-Fälle steigt dramatisch!
Besonders England sei aktuell betroffen, teilte die Gesundheitsbehörde UKHSA (UK Health Security Agency) mit. Demnach erkrankten allein dort zwischen Jahresbeginn und Ende März mehr als dreimal so viele Menschen wie im gesamten vergangenen Jahr, fünf Babys seien bereits an den Folgen der Krankheit gestorben. Was bedeutet das für Deutschland?
Was ist Keuchhusten?
Keuchhusten (Pertussis) wird durch Bakterien – meist durch das Bakterium Bordetella pertussis – ausgelöst, ist hoch ansteckend und gehört weltweit zu den häufigsten Infektionskrankheiten. Keuchhusten beginnt oft mit leichten Erkältungssymptomen, auf die nach ein bis zwei Wochen heftige, krampfartige Hustenanfälle folgen, die teils Monate anhalten können. Kinder und Erwachsene können sich gleichermaßen anstecken. Besonders gefährlich wird es für kleine Kinder, die nicht geimpft sind. Hier kann ein schwerer Krankheitsverlauf die Folge sein.
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Warum erkranken gerade so viele an Keuchhusten?
Grund für den starken Anstieg sei nach Einschätzung von Experten unter anderem, dass es bei der zyklisch auftretenden Krankheit seit 2016 keinen größeren Ausbruch mehr gegeben habe. Gleichzeitig sei die Immunität in der Bevölkerung während der Pandemie gesunken.
Neugeborene und Säuglinge seien nach Angaben der UKHSA besonders von lebensgefährlichen Komplikationen bedroht. Es sei daher entsprechend wichtig, dass schwangere Frauen und Babys ihre Impfungen zum richtigen Zeitpunkt erhielten, so UKHSA-Epidemiologin Gayatri Amirthalingam der Mitteilung zufolge. Generell sei die Impfrate zurückgegangen.
Nicht nur in England ist der Keuchhusten auf dem Vormarsch, auch Länder wie die Niederlande und Norwegen verzeichnen einen Anstieg. Wie sieht es in Deutschland aus?
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Im Video: Das solltet ihr über Keuchhusten wissen
Wie viele Keuchhusten-Fälle sind in Deutschland gemeldet?
Auch hierzulande haben die Keuchhusten-Fälle im Vergleich zum letzten Jahr deutlich zugenommen. Von Januar bis Anfang Mai wurden 2024 nach Informationen des Robert-Koch-Instituts (RKI) bereits 4180 Fälle gemeldet, 2023 waren es im gleichen Zeitraum nur 1446 – eine Verdreifachung der Zahlen! Ob tatsächlich eine Epidemie droht, wird die Zeit zeigen, Experten beobachten die Ausbreitung mit Sorge.
Welche Schutzmaßnahmen helfen?
Kinder und Erwachsene werden durch Impfung geschützt
Kinder sollten frühzeitig einen vollständigen Impfschutz gegen Keuchhusten erhalten. Im Alter von fünf bis sechs Jahren und als Jugendliche – zwischen neun und 17 Jahren – sollte die Impfung aufgefrischt werden.
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Im Erwachsenenalter sollte einmalig, am besten in Kombination mit der nächsten fälligen Auffrischung gegen Diphterie und Tetanus geimpft werden. Ein Einzelimpfstoff ausschließlich gegen Keuchhusten stehe bisher nicht zur Verfügung, heißt es auf der Webseite der „Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung“. Außerdem empfiehlt die STIKO allen Frauen mit Kinderwunsch sowie engen Kontaktpersonen von Säuglingen eine Impfung, um eine Gefährdung von Neugeborenen zu verhindern. (dpa/pdr)