Sein Onkel wollte ihm Dämonen austreiben

Mann (43) stirbt bei verstörendem Exorzismus-Ritual

Man screaming with anger behind translucent surface
Die vierte Sitzung mit seinem Onkel überlebt Khalid Lakhrouti nicht. (Symbolbild)
Getty Images/Yifei Fang

Gefesselt und gequält!
Weil sein Onkel davon überzeugt ist, dass Khalid Lakhrouti von Dämonen besessen ist, unterzieht er seinem Neffen in der italienischen Kleinstadt Salassa einen Exorzismus nach islamischem Ritus. Immer und immer wieder. Dann gerät die vierte Sitzung außer Kontrolle ...

Dämonen als Grund für Khalid Lakhroutis Probleme?

Khalid Lakhroutis Arme und Beine sollen ans Bett gefesselt gewesen sein, als sein Onkel am 10. Februar das islamische Reinigungsritual erneut beginnt. Laut der italienischen Il Mattino glaubt der Imam erkannt zu haben, warum sein Neffe Drogenprobleme hat, aggressiv wird und seine Frau und Kinder geschlagen hat, bis diese ihn verlassen haben: Khalid Lakhroutis soll von Dämonen besessen sein. Die will sein Onkel ihm austreiben. Auch sein Bruder und seine Ex-Frau sind mit dabei und unterstützen. Doch dann geht etwas gehörig schief.

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Familie vernichtet Beweise

Laut der italienischen Polizei sollen die drei 90 Minuten gewartet haben, bis sie den Notruf wählen. Anstatt ihrem Familienmitglied zu helfen, versuchen sie sich selbst zu retten. Die Ermittler sind sich sicher: Onkel, Bruder und Ex-Frau nutzen die Zeit, um Beweise zu vernichten, den Tatort zu manipulieren und den leblosen Khalid Lakhrouti in eine Decke zu wickeln und auf dem Sofa zu drapieren.

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Gegenüber der Polizei behaupten sie später, Khalid Lakhrouti sei an einer Überdosis gestorben. Tatsächlich ergeben Blutuntersuchungen, dass der 43-Jährige große Mengen an Kokain genommen hatte. Doch die Droge ist nicht der Grund für den Tod des gebürtigen Marokkaners.

Knopf in Khalid Lakhroutis Hals entdeckt

Während der Obduktion der Leiche macht der Gerichtsmediziner eine spannende Entdeckung: Im Hals des Toten findet er einen Knopf. An diesem soll Khalid Lakhrouti erstickt sein. Am Ort des Exorzismus-Rituals entdecken die Beamten später ein Hemd − an dem ein Knopf fehlt! Die Theorie: Khalid Lakhrouti könnte während der Sitzung in sein Hemd gebissen und den Knopf dabei abgerissen haben. Laut des italienischen Onlinemediums Il Mattino sollen auch abgehörte Telefonate zwischen Onkel, Bruder und Ex-Frau bestätigen, dass sie drei versuchten, diese Spuren zu verwischen.

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Im April müssen sich die drei vor einem Schwurgericht wegen vorsärtlicher Tötung verantworten. Bei einer Verurteilung drohen ihnen lebenslange Haftstrafen. (xas)