Es geht um eine halbe Million!Hat er Spenden für bedürftige Kinder veruntreut? Islamistischer Influencer angeklagt

Rolex und Luxusauto statt Hilfe für Notbedürftige!
In den sozialen Medien wirbt der Influencer „Abdelhamid“ damit, Geld für Kinder zu sammeln. Seine Fans unterstützen ihn mit Spenden, schicken ihm insgesamt knapp eine halbe Million Euro – doch der vermeintliche Prediger behält das Geld selbst!
Fast eine halbe Million Euro Spenden veruntreut
Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft hat einen islamistischen Influencer wegen Spendenbetrugs angeklagt. Unter dem Namen „Abdelhamid“ erreichte er als islamistischer Prediger bei TikTok und Instagram Hunderttausende Follower. Nach seiner Verhaftung im vergangenen Oktober hat die Staatsanwaltschaft Anklage wegen banden- und gewerbsmäßigen Betrugs gegen ihn und drei mutmaßliche Komplizen erhoben, wie eine Sprecherin sagte. Zuvor berichtete die „Neue Westfälische.“
Lese-Tipp: Influencer nach Raketen-Attacke ab April vor Gericht
Die rund 600 Seiten starke Anklage geht dabei von einem noch höheren Schaden aus, als bei seiner Verhaftung genannt worden war: Fast eine halbe Million Euro Spenden für notleidende Kinder soll der Düsseldorfer eingeworben, aber nicht dem Zweck entsprechend weitergeleitet haben. Der 33-Jährige habe sich zu den Vorwürfen bislang nicht geäußert.
37 Spendenaufrufe habe er verbreitet, daraus resultiert nun der Anklagevorwurf des Betrugs oder versuchten Betrugs in 37 Fällen. Das Geld Tausender Spender soll er in Luxusuhren und seinen aufwendigen Lebensstil gesteckt haben.
Video-Tipp: Yanni Gentsch filmt Belästigung und geht viral
Ermittlungen laufen seit 2021
Den Ermittlern war aufgefallen, dass seine Spendenaufrufe unkonkret und nebulös blieben. So sagte er in der Regel nicht, wo genau das Geld hingehen soll und nannte auch keine Kooperationen mit Hilfsorganisationen. Die Ermittlungskommission „Spende“ begann schon 2021, gegen ihn zu ermitteln.
Lese-Tipp: Handball-Influencer Nils Kretschmer für mehrere Jahre Sperre gesperrt
Dicke Bündel mit 20.000 Euro Bargeld, mehrere Luxusuhren der Marke „Rolex“ und mehrere Luxus-Handtaschen wurden beschlagnahmt, eine Limousine aus Stuttgart an den Abschlepphaken genommen, als die Ermittler vor fünf Monaten zuschlugen. Zudem wurden sieben Konten gepfändet.
Der 33-jährige Deutsche entwickelte sich mit seiner Reichweite zur Größe in der islamistischen Szene. Nicht nur das Lagebild Islamismus, auch der NRW-Verfassungsschutzbericht widmeten dem Düsseldorfer einen eigenen Abschnitt. „Abdelhamid“ habe bei TikTok den extremistischen Salafismus einem breiten Publikum zugänglich gemacht. Das Düsseldorfer Landgericht muss nun über die Zulassung der Anklage entscheiden. (fkl, mit dpa)