Die verzweifelte Suche nach Juliana
Touristin (26) stürzt Hunderte Meter nahe Vulkan – und wartet seit Tagen auf Rettung
Sie wollte die Welt entdecken – jetzt ringt sie ums Überleben.
Juliana Marins (26) stürzt am Mount Rinjani Hunderte Meter in die Tiefe. Seitdem kämpfen Helfer gegen Wetter und Gelände – und gegen die Zeit.
Drama in Indonesien-Urlaub – Juliana Marins stürzt am Mount Rinjani

Juliana Marins (26) ist eine junge Frau, die die Welt auf ihre ganz eigene Art entdeckt. Mit ihrem Rucksack auf den Schultern und einem Lächeln im Gesicht tanzt sie sich durch die Welt. Wortwörtlich, denn die Brasilianerin ist nicht nur Absolventin der Uni von Rio de Janeiro, sondern auch leidenschaftliche Pole-Tänzerin. Bei Instagram lässt sie ihre Follower daran regelmäßig teilhaben und zeigt eindrucksvoll, dass sie eine Meisterin ihres Fachs ist. Juliana suchte das Abenteuer, die Freiheit und Momente, die man nie vergisst. Doch jetzt ist alles anders.
Am frühen Samstagmorgen, noch vor Sonnenaufgang, wanderte sie mit einer kleinen Gruppe am Mount Rinjani, einem der höchsten und beeindruckendsten Vulkane Indonesiens (3.700 Meter). Ein Moment der Erschöpfung, ein falscher Schritt, und Juliana stürzt. Erst 300 Meter in die Tiefe, dann offenbar noch weiter, berichtet der brasilianische Sender Globo. Ein Albtraum in Zeitlupe beginnt.

„Wir werden Juliana nach Hause holen”
Ihre Familie in Brasilien durchlebt Stunden und Tage der Ungewissheit. Über Social Media halten sie die Welt auf dem Laufenden, teilen Hoffnung und Verzweiflung. „Sie hat kein Wasser, kein Essen, keine warme Kleidung”, schreibt ihre Schwester Mariana. „Ich möchte Ihnen für all die positive Energie und Zuneigung danken, die Sie mir geschickt haben. Ich bin sicher, sie spürt es gerade jetzt und es hält sie am Leben. Ich spüre es. Wir haben keine Bestätigung ihres Zustands, aber ich bin sicher, es macht einen großen Unterschied. Wir werden Juliana nach Hause holen”, bedankt sie sich.
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Touristin aus Brasilien in Lebensgefahr – Park noch immer geöffnet
Die Rettung ist ein Wettlauf gegen die Zeit und gegen die Natur. Nebel, Kälte und schwieriges Gelände – immer wieder müssen die Retter umkehren. Mal sind die Seile zu kurz, mal ist die Sicht gleich null. Ein Helikopter steht zwar bereit, doch die Genehmigung des Luftraums verzögert sich. Komplett irre: Tagelang hielten die indonesischen Behörden den Park für Touristen geöffnet. Ein Detail, das die Familie fassungslos macht. Erst am Dienstag (24. Juni) wurde die Route offiziell geschlossen.
Die Suche nach der Brasilianerin soll heute fortgesetzt werden. Laut eines Berichts der Nachrichtenagentur Reuters sollen Drohnenaufnahmen zeigen, dass sich Juliana nicht mehr bewegt.
Ihre Familie bleibt jedoch voller Hoffnung. Dass Juliana lebt und dass die Retter sie endlich erreichen. Dass ihre Geschichte ein gutes Ende findet. Und dass diese junge Frau, die so viel Lebensfreude in sich trägt, bald wieder tanzen kann – frei unbeschwert und mit dem Rucksack voller neuer Geschichten. (kra)