Die ehrlichen Finder finden sich vor Gericht wieder
Ehepaar findet 400.000 D-Mark in Schrott-Haus und erlebt böse Überraschung

Sie sollen Geld zahlen, statt zu kassieren!
Bei Renovierungsarbeiten in einer Schrott-Immobilie macht ein Ehepaar in Herbstein (Hessen) eine zunächst freudige Entdeckung: 400.000 D-Mark! Doch statt von ihrem Glücks-Fund zu profitieren, finden sie sich vor Gericht wieder.
Geld lag in einem Nachttisch im Haus
Das Geld hätte das Paar sicher gut für die Renovierung ihres neuerworbenen Hauses gebrauchen können. Sie geben die 400.000 D-Mark im Fundbüro ab – doch sie verfolgen dabei einen Plan: Sie fahren nämlich zu einem Fundbüro nach Bielefeld und behaupten dort, das Geld dort auf einem Schwimmbad-Parkplatz gefunden zu haben. Doch weil die Finder genau diese Version erzählen, werden sie an die Polizei verwiesen. Den Beamten tischen sie die gleiche Geschichte auf, was die jedoch stutzig werden lässt.
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Die Polizei beginnt zu ermitteln und deckt die Täuschung des Ehepaares auf, wie die Neue Westfälische berichtet. Weil das falsche Spiel des Paares eine strafbare Handlung darstellt, landet der Fall vor Gericht. Hätten sie angegeben, das Geld in ihrem Haus gefunden zu haben, hätte es dem ursprünglichen Besitzer zugestanden. Eine Tatsache, die das Paar gerne verschleiert hätte.
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Gericht verhängt Geldstrafe
Ein Urteil lässt nicht lange auf sich warten: Das Gericht verhängt eine Geldstrafe in Höhe von 10.450 Euro, so der Bericht. Was als unerwarteter Geldsegen beginnt, endet so in einem Minusgeschäft. Das Paar hat sich geständig gezeigt, was sich strafmildernd ausgewirkt hat, heißt es. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
„Ihr Motiv war, dass sie das Geld in das gekaufte, alte und heruntergekommene Haus stecken wollten und das Gefühl hatten, dass ihnen das Geld dafür auch zustehen würde“, so ein Gerichtssprecher. Das Gericht stellt nochmals klar: Das Geld stünde den Hinterbliebenen des verstorbenen früheren Hausbesitzers zu. Woher die umgerechnet rund 200.000 Euro stammen, bleibt hingegen ein Rätsel. Ermittler glauben, dass es eine kriminelle Herkunft haben könnte. Beweisen würden sie es aber nicht können. (xes)